Denkfutter fürs junge Publikum

Das Kindertheaterstück "Besetzt!" im Freiburger Vorderhaus behandelt Umwelt- und Klimaschutz.  

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Wollen Strom sparen: Lena und ihr Vater  | Foto: Felix Groteloh
Wollen Strom sparen: Lena und ihr Vater Foto: Felix Groteloh
Auf der Bühne stehen bunte Küchenelemente, dazwischen wuselt Linas Papa Florian (Peter Haug-Lamersdorf) geschäftig mit dem Stromzähler herum. Er will beim Familien-Wettbewerb wieder Energiesparkönig der Woche werden – blöd nur, dass Lina (Veronika Sautter-Bendiks) in der Schule bei den Klimadetektiven ist und dabei mächtig Punkte sammelt. Wie es dazu kam, dass die beiden so engagiert in Sachen Umweltschutz sind, erzählen sie im Laufe dieser fantasievollen Inszenierung per Rückblende mit rasanten Rollenwechseln und Musik.

"Besetzt!" lautet der Titel des Stückes über Umweltschutz und Klimawandel, das jetzt für Zuschauer ab fünf Jahren im Freiburger Vorderhaus Premiere feierte. Es ist die erste Eigenproduktion der Fabrik für Handwerk, Kultur und Ökologie in Sachen Kinderkultur, beauftragt wurde damit die Kölner Autorin Anja Schöne, die auch Regie führte.

Der Einstieg in die eigentliche Geschichte ist zwar pfiffig, aber allzu wortlastig und komplex, zeigt sich hier doch schon ein Hauptproblem dieses ambitionierten Theaterprojekts: Wie soll man Kindern die Zusammenhänge von Stromverbrauch, Umweltverschmutzung und Klimaerwärmung auf Augenhöhe erklären, ohne in den Lehrmodus zu verfallen? Wie kann man ein so ernstes Thema mit Spaß und Spiel vermitteln? Das gelingt in der rund einstündigen Produktion dank witziger Regie-Ideen und einem ebenso energiestrotzenden wie beeindruckend vielseitigen Schauspielerduo stellenweise sehr gut, hat aber immer dann seine Längen, wenn es darum geht, geballtes fachliches Wissen in die schwungvolle Handlung zu packen.

Das Setting jedenfalls ist originell: Eben noch saßen Lina und ihr Papa bei Festbeleuchtung, Fernseher und blubberndem Spagettiwasser gemütlich in ihrer Wohnküche, da ist es von einem Moment auf den anderen stockdunkel und totenstill: Der Strom ist weg – und das in der ganzen Stadt! Weil Alleskönnerpapa Florian im Kraftwerk arbeitet, scheucht ihn sein Chef per Walkie-Talkie direkt dorthin. Zu reparieren gibt es nichts, haben Siebenschläferin Selma und ihr Eisbärkumpel Elvis doch im Auftrag der Tiere kurzerhand das Kraftwerk besetzt. Ihre Forderungen: Umkehr der Menschen, sonst bleibt der Strom aus.

Warum die Tiere unter dem Klimawandel leiden, erzählen Elch, Schneehase, Affen und Schildkröten bei ihren Kurzauftritten in lustigen Kostümierungen, Besuche bei Klimaforscherin Frau Sinnenstern und Gartengustav zeigen die Alternativen: Strom aus Sonne, Wasser, Wind und Erde. Und dazwischen röhrt Polarrockstar Elvis noch den ein oder anderen Song. Ein Theaterstück, das seinen jungen Zuschauern Grundlagen und Denkfutter vermittelt.

Vorderhaus Freiburg, 16. und 17. März, 10 Uhr; für Zuschauer ab 5 Jahren.

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