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"Der allerschönste Beruf"

  • Fr, 27. März 2015
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit Gerd Pfefferle, dem Gemeindeförster von Münstertal.

Zisch-Reporter Leon Deak mit Förster Gerd Pfefferle     | Foto: Privat
Zisch-Reporter Leon Deak mit Förster Gerd Pfefferle Foto: Privat

Zisch-Reporter Leon Deak aus der Klasse 4b der Abt-Columban-Schule in Münstertal hat seinen Nachbarn Gerd Pfefferle, den Gemeindeförster von Münstertal, interviewt.

Zisch: Wie lange bist du schon Förster?
Pfefferle: Seit 1987, also seit 28 Jahren.

Zisch: Welche Schulausbildung benötigt man für den Beruf Förster?
Pfefferle: Früher hat die Mittlere Reife gereicht, jetzt braucht man den Fachhochschulabschluss.
Zisch: Welche Aufgaben hat ein Förster?
Pfefferle: Die Koordination sämtlicher im Wald anfallender Arbeiten: Pflanzung, Kulturpflege, Jungbestandspflege, Durchforstung, Aufnahme des geschlagenen Holzes sowie die Abrechnung der Waldarbeiter und Unternehmer.
Zisch: Was gefällt dir am besten an deiner Arbeit?
Pfefferle: Ich bin zu rund 60 Prozent meiner Arbeitszeit im Wald. Das Erleben der Natur mit seiner Vielfalt und im Lauf der Jahreszeiten gefällt mir sehr, ebenso das Beobachten der im Wald lebenden Tiere und die Kommunikation mit den Menschen, die sich im Wald aufhalten.
Zisch: Für welches Gebiet bist du zuständig?
Pfefferle: Das Gebiet reicht vom Waldparkplatz Süßenbrunn über Große Gabel, Schlossberg, Rammelsbach, Münsterhalde, Haldenhof bis zum Belchen. Die Besonderheit liegt im großen Höhenunterschied, der von 550 Meter bis 1414 Meter auf dem Belchengipfel reicht, sowie in der Vielfalt der Baumarten.
Zisch: Welche Aufgaben gibt es im Winter, wenn Schnee liegt, für einen Förster?
Pfefferle: Da in den unteren Lagen das Arbeiten im Winter möglich ist, hat man mehr dort zu tun. Des Weiteren werden hauptsächlich Büroarbeiten erledigt, Planungen gemacht, Fortbildungen besucht, Arbeiten am Bach koordiniert und Brennholz für die Selbstwerber ausgewiesen.
Zisch: Warum fällt man Bäume, und nach welchen Kriterien suchst du sie aus?
Pfefferle: Wenn die Bäume noch klein sind, stehen auf der Fläche sehr viele davon. Im Laufe ihres Lebens wachsen sie, aber sie nehmen sich gegenseitig Licht, Wasser und Nährstoffe weg. Deshalb muss man kontinuierlich welche fällen, damit die anderen genug davon bekommen. Man nimmt immer die schwachen und kranken Bäume weg. Die Schönsten und Vitalsten lässt man stehen, bis sie 100 bis 250 Jahre alt sind, je nach Art.

Zisch: Warum bist du Förster geworden?
Pfefferle: Das Berufsbild des Försters hat sich zwar geändert. Die Faszination Wald ist aber geblieben. Es ist der schönste Beruf der Welt. Immer noch!

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 27. März 2015: PDF-Version herunterladen

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