Der Bienenfresser – ein fliegender Exot

Das kleine Dörfchen Merdingen, am südlichen Tuniberg gelegen, verfügt über eine Rarität, die alle Ornithologen – Vogelforscher – begeistert.  

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Zwei Bienenfresser  | Foto: Boris Roessler
Zwei Bienenfresser Foto: Boris Roessler
In den Hängen der Hohlwege aus Löss in den Merdinger Weinbergen lebt eine Vogelart, die in Deutschland zeitweise ausgestorben und erst circa 1990 wieder am Tuniberg zu finden war: der Bienenfresser. Seinen Namen trägt der Vogel, weil er am liebsten Bienen, Hummeln und Hornissen frisst. Um den Stachel der Insekten unschädlich zu machen, wirft er die Biene gegen einen harten Gegenstand.

Der exotisch aussehende Bienenfresser hat eine türkis gefärbte Brust, die Flügel sind rostbraun, der Schwanz leuchtet blau und das Kinn ist gelblich. Der Bestand wird auf 21.000 bis 42.000 Exemplare geschätzt. Bienenfresser leben oft in großen Gruppen zusammen und kommunizieren fleißig miteinander. Wenn Bienenfresser einen gemeinsamen Ausflug über die Merdinger Felder machen, erklingt ihr "Püt, Püt"-Ruf von weitem.

Beim Spazierengehen entdeckte ich schon oft Lösswände mit den auffälligen Brutröhren der Vögel. Sie graben waagerechte Röhren bis zu zwei Meter lang in die Wand und am Ende befindet sich das Nest. Im Herbst machen sich die Exoten auf in Richtung Afrika. Aber ab Mai bevölkern die schillernden Vögel wieder den Tuniberg!
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