Märchen

Der Diener Lasse

Am 13. November waren wir, die Klasse 4a aus der Clara-Grunwald-Schule Freiburg, in der Stadtteilbibliothek Rieselfeld. In der Bibliothek war an diesem Tag der Märchenerzähler Christoph Kopp.  

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Er erzählte die Geschichte von dem unsichtbaren Diener Lasse. Die Geschichte kommt aus Schweden und geht ungefähr so:

Es war einmal ein Edelmann, der so viel Geld besaß, wie es wenige Menschen haben. Er nannte so viel Land und Pferde sein Eigen, dass er, wenn er jeden Tag auf einem anderen Pferd ritt, in zwei Jahren noch nicht alle Pferde beritten hatte. Er feierte viele Feste, und wenn jemand sagte: "Wenn du dauernd Feste feierst und Geld ausgibst, hast du bald keinen Dukaten mehr!", antwortete er: "Wie weise gesprochen. Wie gut, dass ich einen klugen Freund habe. Lasst uns ein Freundschaftsfest feiern!"

Er feierte immer, wenn er glücklich war, und das war er oft! Und dann, eines Tages, war sein Geld wirklich weg. Als er dies feststellte, gab er alles auf, zog in die Welt und verdiente Geld als Spielmann und musizierte auf den Festen der reichen Leute. Viel Geld verdiente er da jedoch nicht.

Eines Tages ging er durch einen Wald, um auf der nächsten Burg zu spielen. Plötzlich überraschte ihn die Dunkelheit. Er sah eine Hütte und ging hinein. Alles, was in der Hütte war, waren nur ein Stuhl und ein bisschen Laub. Als er sich darauflegen wollte, bemerkte er etwas Hartes. Es war eine Kiste. Er machte sie auf und fand darin wieder eine Kiste. Dies ging immer so weiter, bis in der letzten und kleinsten Kiste ein Zettel lag. Der Spielmann las: "Diener Lasse."

"Was befiehlt mein Herr?, " tönte es. Darauf war der Spielmann verwirrt und sah sich um, aber er sah nichts. Er hörte nur. Als er begriffen hatte, wünschte er sich schöne Dinge und ein Schloss. Kaum hatte er seine Wünsche ausgesprochen, gingen sie auch schon in Erfüllung.

In der Nähe aber war eine Königsburg, in welcher ein dicker König lebte, der oft wütend wurde. Der dicke König machte gerade Frühsport, als er das Schloss, das größer und prächtiger als seine Burg war, sah. Er wurde wütend und befahl, das Schloss dem Erdboden gleichzumachen. Als der Edelmann im Schloss die Armee auf sich zumarschieren sah, wünschte er sich bei seinem Diener Lasse eine Armee, die noch größer war, als die andere.

Der General des Königs und der Edelmann standen sich gegenüber und beide wollte lieber Frieden schließen, als Blut zu vergießen. Der General hatte die Idee, dass der Edelmann doch die Königstochter heiraten könnte.

Gleich am nächsten Tag machte sich der Edelmann auf zur Burg, um um die Hand der Königstochter anzuhalten. Doch der König wurde mal wieder wütend. Als seine Tochter jedoch mit ihm sprach, kam er zur Vernunft. Der Edelmann und die Königstochter heirateten und Diener Lasse hatte alle Hände voll zu tun.

Als die Hochzeit zu Ende war, hatte Diener Lasse einen Wunsch. Er hätte gerne den Zettel. Der Edelmann legte den Zettel auf seinen Nachttisch, und als er am nächsten Morgen erwachte, lag er wieder auf dem Lehmboden der Hütte zwischen Laub und so auch seine Frau. Der ganze Reichtum war verschwunden. Doch die Königstochter hielt zu ihrem Mann, sie sagte ihm, dass sie ihn liebte und nicht seinen Reichtum.

Aber ihr Vater, der König, wurde natürlich wieder wütend und wollte den Edelmann am Galgen erhängen. Jedoch der Henker wendete einen Trick an, so dass der Edelmann so aussah, als würde er erhängt. In Wirklichkeit lebte er noch und stand am Galgen. Da hatte er viel Zeit zum Nachdenken, und so sah er plötzlich einen Zwerg mit sieben Kutschen voller Schuhe auf sich zurollen. Er hörte, wie unglücklich der Zwerg war und über seinen ehemaligen Herrn schimpfte, der so viele Wünsche gehabt hatte, dass er, der Diener Lasse, all die Schuhe zerlaufen habe. Da begriff der Edelmann, dass er zu viel von dem Zwerg verlangt hatte, und er wollte eine neue Chance, um es diesmal besser zu machen.

Er trat mit dem Zwerg in Kontakt, dabei konnte er den Zettel ergattern, und so musste der Zwerg ihm wieder dienen und das prächtige Schloss stand wieder da. Diesmal übernahm der Edelmann aber selbst Verantwortung, und der Zwerg hatte es gut bei ihm. So endet die Geschichte doch noch glücklich, und der Edelmann war nun ein wahrer Edelmann.

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