Der "Drug Court" in Youngstown, Ohio, bietet Süchtigen eine Alternative zum Knast: Aber sie müssen beweisen, dass sie ihr Leben ändern.
Mit federnden Schritten läuft Devoné Kitchen nach vorn, um auf der Anklagebank Platz zu nehmen, so gut gelaunt, wie man es selten erlebt in einem Gerichtssaal. "Ich höre, es gibt Neuigkeiten", beginnt Richter John M. Durkin die Verhandlung. "Stimmt, sie haben mich zur Managerin befördert", antwortet die junge Frau. Sie arbeite in einer Klinik, wo sie sich um Süchtige kümmere. Man habe ihr konkrete Fälle anvertraut, sie trage die volle Verantwortung dafür, eben wie eine Managerin. "Ich bin stolz auf Sie", sagt Durkin, nunmehr fast väterlich im Ton. "Gut gemacht. Bleiben Sie dran."
John Durkin ist Jurist, kein Sozialarbeiter. Er trägt eine schwarze Robe über dem Anzug, er kann Urteile fällen, jeder der zwanzig Geladenen, die er nacheinander nach vorn bittet, muss damit rechnen, ins Gefängnis geschickt zu werden. Es ist also alles andere als eine ...