Der fliegende Zobel: 999-mal Nein gehört

Franzobel und Sibylle Vogel haben die Geschichte vom fliegenden Zobel erfunden.  

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Hemma und der Zobel   | Foto: Verlag
Hemma und der Zobel Foto: Verlag
Durchs Tor des Lachens muss Hemma Pfefferkorn. Nur so kommt das Mädchen wieder nach Hause, raus aus dem Land der Dächer, wo Schornsteine mit schwarzen Augen, noch schwärzeren Augenringen und verkohlten Schnurrbärten beim Lachen schwarze Zähne blecken. Glücklicherweise erhält Hemma Hilfe vom fliegenden Zobel. Der sieht aus "wie ein aufgeblasener Fuchs, der in Brombeermarmelade gefallen ist". Unglücklicherweise landen Hemma und der Zobel gleich im Netz der Spinne der Nacht. Ihr Gespinst ist nur das erste Hindernis auf dem Weg zum Tor des Lachens!

Wer hat Hemma das alles eingebrockt? "Bist du ein Tausend-Nein-Kind?", fragt der Zobel. Sobald nämlich Eltern tausend Mal Nein gesagt haben, fallen ihre Kinder durch eine Klappe in die Nein-Welt, zur der das Land der Dächer gehört. Neins hat Hemma viele gehört: "Nein, greif nicht an den heißen Ofen. Nein, geh vom Fenster weg…" Aber mehr als 999 waren es nicht; da ist sie sicher. Doch was hilft’s? Jetzt muss sie erst einmal der Spinne entkommen. Der fiese Achtbeiner, der Bergsteigerhemd, Lederhosen und einen gefiederten Filzhut trägt, will Hemma samt Zobel in Kokons packen und in ihrer Vorratskammer einlagern. Dort jammern bereits viele eingewickelte Kinder.

Phantasie, Humor und Sprachwitz erheben "Der fliegende Zobel" zum kleinen Schmunzelmeisterwerk. Franzobel und Sibylle Vogel haben es mit absonderlichen Einfällen und viel Herz gespickt: Täler, in denen Neins nach Passanten schnappen, oder das Untier in der Unterhose, das Hemma für "eine ungemütliche Tümpelkröte" hält. Hintendran schleicht noch leise eine Lektion zum Neinsagen. Die verdirbt aber garantiert niemandem den Spaß an den traumhaften Erlebnissen der Hemma Pfefferkorn und ihrer Weggefährten.
– Franzobel / Sibylle Vogel: Der fliegende Zobel. Picus Verlag, Wien 2013. 64 Seiten, 12,90 Euro. Ab 5.

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