Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2010

Der Flohmarkt

Carl Schmidt, 10 Jahre, 4 c der Grundschule Denzlingen  

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Letzten Sonntag radelte ich mit meiner Mutter zu einem großen Flohmarkt in Denzlingen. Es war viel los, bunte Stände überall mit alten Sachen und viele Menschen, die sich nach etwas Brauchbarem umsahen. Ich stand gerade an einem Ständer mit tollen Postkarten, auf denen Tiere waren, als neben mir drei Jungs an einen anderen Tisch kamen.

Dort stand ein alter schäbiger großer Koffer mit vielen Aufklebern aus ganz fremden Ländern. Ein Junge fragte den Mann hinter dem Tisch, was denn in diesem großen Koffer wäre. Der Mann trug eine dunkle Brille und sah irgendwie geheimnisvoll aus. Er sagte, dass da ein Schwert aus Holz, ein Bogen mit Pfeilen, eine Gauklermütze und andere Verkleidungssachen drin wären. Er fragte, ob die Jungen den Koffer gerne kaufen wollten, er würde ihnen auch einen guten Preis machen. Die Jungen riefen im Chor: "Juhu, was kostet er denn?". Als der Mann sagte, dass der Koffer 50 Euro kostet, war das den Drei aber zu teuer. Sie verhandelten und einigten sich schließlich auf 30 Euro.

Fröhlich schleppten die Jungs den Koffer weg. Da wollte ich doch auch mal sehen, was der Mann noch so alles hatte. Ich ging also neugierig zu dem Stand. Da sah mich der Mann ganz komisch an und zeigte mir einen Totenkopf. "Möchtest du diesen Totenschädel kaufen? Er ist sehr alt und man erzählt sich, dass er bei Vollmond singt." Mir war das sehr unheimlich und ich sagte: "Nein danke! Ich singe lieber selber." Und dann sauste ich schnell zu meiner Mutter, die gerade gegenüber stand. Sie sagte: "Komm lass uns gehen", und ich fragte warum.

Sie erklärte mir, dass sie auch an dem Stand gewesen war und dieser komische Mann hätte ihr einen getrockneten Regenwurm zum Kauf angeboten. Dieser Regenwurm würde ewige Jugend verleihen, wenn man ihn isst. Ich glaubte ,dass der Mann sie vermutlich nur vergraulen oder veräppeln wollte. Zu Hause sagte meine Mutter: "Guck mal, was ich hier habe, eine Postkarte aus Köln, wo unsere Freunde wohnen!". Auf dem Bild konnte ich ein Kind mit Schnorchel sehen das gerade in Köln zum Tauchen in den Rhein springt – da habe ich gedacht, dass das mein Freund in Köln sein könnte und habe mich gefreut.

Die Postkarte war das einzige, was wir gekauft haben. Aber wir fanden es lustig, was die
Leute alles verkaufen wollten und spannend, was es zu entdecken gab. An den Mann mit dem Totenschädel habe ich später immer wieder gedacht, es gibt auch wirklich unheimliche Menschen auf dem Flohmarkt und viele Gegenstände könnten eine aufregende Geschichte erzählen, wenn sie sprechen könnten.

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