Verbandsliga

Der FV Lörrach-Brombach will auf der Trendwelle surfen

Es herrscht Zuversicht bei den Fußballern des FV Lörrach-Brombach. Unter Coach Erkan Aktas will sich der Club in der Verbandsliga stabilisieren.  

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In dieser Saison will sich der FVLB ni...ce Glaser erst zur Winterpause zurück.  | Foto: Patrick Seeger
In dieser Saison will sich der FVLB nicht mehr so oft im Wege stehen. Lamin Colley (Mitte) ist ein Kandidat für die Startelf, Patrice Glaser erst zur Winterpause zurück. Foto: Patrick Seeger
1. Wie ist die Lage?
Die Vorsaison bestätigte das Klischee: Das zweite Jahr ist immer das schwerste. Im Abstiegskampf schien die Einheit im Club zu bröckeln, ehe der Trainerwechsel zu Erkan Aktas die Trendwende einleitete.

2. Kommen & Gehen
Im Frühjahr drohte die Mannschaft auseinanderzufallen, doch "wir haben den Kader zusammengehalten", berichtet Aktas erfreut. Das Stammpersonal blieb, die Qualität im 27-köpfigen Kader erhöhen drei Neuzugänge (Aliane, Gashi, Kassem) sowie Buba Ceesay, der nach halbjähriger Absenz zurückkehrte. Erst in der Winterpause stößt Patrice Glaser (USA) wieder zum Team, das zudem den Ausfall von Sturmtank Witali Semenschuk (Kreuzbandriss) verkraften muss.
3. Was ist neu?
220 Zuschauer im Schnitt sind mehr als solide. Den Fanzuspruch noch zu steigern, dazu soll die Zusammenarbeit mit der Dualen Hochschule, die hierzu eine Studie durchführte, beitragen.

4. Der Trainer
Erkan Aktas wusste früh, wohin es ihn führt: Mit 28 Jahren hing er die Kickschuhe an den Nagel, ließ seine höherklassige Laufbahn (FC Steinen, FC Wehr) hinter sich und wurde Trainer. Den SV 08 Laufenburg formte er zum Landesligisten mit Spielkultur, im Team Aargau bildete er potenzielle Profi-Talente aus. Der 39-jährige Bad Säckinger, der die DFB-A-Lizenz besitzt, ist "sachlich und strukturiert", sagt sein langjähriger Co-Trainer Sven Goronzi, der ihm ins Grütt folgte. Aktas gilt als kommunikativer, akribischer Typ, in dessen fußballerischer Vorstellung der Athletik eine tragende Rolle zukommt. Werte wie Transparenz und Ehrlichkeit sind ihm wichtig – und diese will Aktas auch vorleben.

5. Auch Umschaltspiel?
"Zielstrebig nach vorne spielen, schnell und strukturiert unser Ziel suchen", lautet Aktas’ Vorgabe. Heißt: Tempo forcieren, anstatt das Spiel zu verlangsamen.

6. Der feine Zwirn
Weiß mag eine edle Trikotfarbe sein. In Kombination mit grünem Rasen aber ist sie mit mühsamer Arbeit verbunden. So erhörte der FVLB die Bitte seiner Betreuer und kickt nun auswärts im pflegeleichteren Schwarz, zuhause in rot. Die Farben sind vorgegeben, "damit kann sich jeder gut identifizieren", sagt Kapitän Benedikt Nickel. Und die Trikots des neuen Ausrüsters "sind ansprechend geworden".

7. Welcher Spieler fällt auf?
Groß, robust, solide: Kevin Meier erarbeitete sich als Debütant in der Vorsaison auf Anhieb einen Stammplatz. Der 19-jährige, variabel einsetzbare Verteidiger hat zudem den Fuß und die Chuzpe, Freistöße oder Elfmeter ins Netz zu zimmern.

8. Der größte Nerd?
Wenn alle schon geduscht sind, sitzt einer noch immer angezogen auf seinem Stuhl: Arno Leisinger. "Warum, weiß keiner", sagt Nickel über seinen Verteidiger, der nach dem Training oder Spiel "mit Abstand der Letzte in der Kabine" ist.

9. Hütchenspieler?
"Es geht nicht um die Hütchen", sagt Aktas. In den wöchentlich drei Einheiten will er keine Zeit verschwenden: ein sinnvoll-kurzes Warm-Up, um zumindest "80 Prozent mit Inhalten und Schwerpunkten zu füllen". Diese wiederum orientieren sich teils an den Erkenntnissen des letzten Spiels oder am nächsten Gegner.

10. Döner am Spieltag?
"Wir können und wollen Spieler nicht kontrollieren", betont Aktas. Stattdessen "sensibilisieren und animieren wir". Für seine Elf gibt es einen groben Faden (Ernährung, optimale Essenszeiten, Schlafrhythmus). Letztlich gilt aber die Eigenverantwortung.
11. Prognose in Phrasen-Kurzform
Nimmt der FV Lörrach-Brombach den Schwung aus dem erfolgreichen Endspurt der Vorsaison unter Erkan Aktas mit, bleibt er die Nummer eins am Hochrhein.

12. Und sonst?
Zum Einstand luden die Trainer ihre Spieler zur Mini-Olympiade: In Zweierteams wetteiferten diese im Tennis, Cornhole, Fußball-Boule, Feldhockey-Zielschießen – und Bierpong. "Man hat gesehen, dass wir Fußballer sind und keine Tennisspieler", sagt Nickel schmunzelnd. Mini-Olympiasieger wurden: David Pinke und Luigi Squillace.

Auftakt: 17. August, Denzlingen (H).
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