Zisch-Schreibwettbewerb Herbst 2018

Der geheimnisvolle Schneemann

Von Naomi Aenis, Klasse 4, Grundschule Kandern  

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An einem schönen Wintertag bauten wir einen Schneemann, es war sehr kalt draußen, der Schneemann bekam einen Hut und einen Schal, als Nase eine Karotte, Arme aus Zweigen und dunkle Steine als Knöpfe. Am nächsten Morgen, als wir nach dem Schneemann sahen, hatte er keinen Hut und Schal mehr an. "Was war da passiert?", fragten wir uns. "Wurden die Teile gestohlen? Wer war der Dieb?" Ich besorgte einen neuen Hut und Schal. Den Tag darauf waren die Teile wieder weg. Ich beschloss, mit meinen beiden Freundinnen die kommende Nacht den Schneemann zu bewachen. Wir zogen uns dick an und legten uns beim Holzschuppen auf die Lauer.

Die Nacht war bitterkalt, wir kuschelten uns in die Decken, alles war ganz still und wir hatten Angst. Plötzlich sah ich, wie der Hut durch die Luft davon schwebte, dann war er weg. Meine zwei Freundinnen waren eingenickt. Ich weckte sie und erzählte leise von meiner Beobachtung. Sie glaubten mir nicht und wir schlichen uns an den Schneemann. Wir sahen nun, wie sich der Schal wie von Superkräften gezogen, vom Schneemann löste und davonflog. Ich sagte: "Habt ihr das gesehen?" Vor Schreck erstarrt, konnten sie gar nicht antworten. "Ich sehe hier Fußspuren", sagte ich, "kommt, die müssen wir verfolgen." Wir rannten nun über die schneebedeckte Wiese, aber der Dieb war sehr schnell und für uns unsichtbar. Wir liefen wieder zurück und fanden auf dem Kopf vom Schneemann glitzernde Diamanten.

Das war alles wie nach einem geheimen Plan abgelaufen. Meine Freundinnen Luisa, Monique und ich wollten am anderen Tag in der Schule nach einem Experten suchen, der mit uns dem Geheimnis auf die Spur kam. Wir nahmen die Diamanten mit, um in der Schule nach dem Ursprung zu recherchieren. Aber dann kam alles ganz anders.

Ich ging ins Klassenzimmer und sah einen Brief auf unseren Plätzen liegen. Ich rief: "Luisa, Monique, kommt schnell." Wir öffneten den Brief. Darin entschuldigte sich ein Flüchtlingsjunge bei uns, aber er habe die Teile für seine Schwestern gestohlen, die bei der Kälte so fürchterlich froren. Er dachte, dass der Schneemann die Sachen nicht so nötig braucht wie seine Schwestern. Er habe auch ein paar Diamanten als Entschädigung dagelassen. Wir fanden die Tat des Jungen so toll, sammelten für die Familie nun warme Kleidungsstücke und brachten sie zu dem Absender des Briefes.
Es machte großen Spaß, der Familie helfen zu können, die auch richtig froh darüber war und sich ganz herzlich bei uns bedankte.

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