"Der Uhu ist mein Liebling"
ZISCH-INTERVIEW mit dem Falkner Axel Haas, der Greifvögel trainiert .
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Sogar das Gefieder und die "Hände" der Vögel durften wir streicheln. "Hände" heißen die Füße bei den Bisstötern, und die Füße der Grifftöter heißen "Fänge". Bis 360 km/h kann der Wanderfalke im Sturzflug erreichen. Greifvögel verstehen sich untereinander nicht – bei uns Schülern ist es auch manchmal so. Viele Fragen stellten wir Axel Haas:
Zisch: Wie sind Sie auf die Idee gekommen Falkner zu werden?
Axel Haas: Es war mein Kindheitstraum mit Tieren zu arbeiten. Ich habe Erfahrungen mit Tieren im Zoofachgeschäft gemacht. In Zoos und Wildparks hatte ich die Möglichkeit in der Falknerei mitzuarbeiten. Ich habe eine Hundeschule. Aber meine Leidenschaft gehört den Greifvögeln und dem Training mit den Tieren. Greifvögel habe ich schon als Kind aufgepäppelt. Seit 2005 bin ich Falkner.
Zisch: Was macht man bei der Ausbildung?
Haas: Grundvoraussetzung ist der Jagdschein, den man mit 18 Jahren machen kann. Dann besucht man einen Falknerkurs. Meine Falknerschein machte ich in Springe/Niedersachsen.
Zisch: Wie sieht die Prüfung zum Falkner aus?
Haas: Man muss über Biologie, Unterbringung der Tiere, Nahrung und Krankheiten Bescheid wissen. Man lernt, wie man die Vögel trainiert und in Kondition bringt.
Zisch: Wie bauen Sie Vertrauen zu den Tieren auf?
Haas: Vertrauen wird über das Futter als Belohnung aufgebaut. Der Vogel muss immer belohnt werden, wenn er etwas richtig macht. Der Greifvogel muss sich bei mir wohl fühlen und ich muss ihm ruhig und konzentriert gegenüberstehen. Macht ein Vogel einen Fehler, bekommt er keine Belohnung und die Übung wird wiederholt. Sobald er die Aufgabe richtig macht, wird er wieder belohnt.
Zisch: Wie trainieren Sie die Vögel?
Haas: Der Vogel wird an einer Flugschnur gesichert. Mit dem Lockruf der Mutter, seinem Namen oder Pfiff locke ich ihn. Wenn er auf meinen Handschuh kommt, belohne ich ihn. Wenn er dies mehrere Male richtig macht, lasse ich ihn frei und gebe ihm, wenn er zurückkehrt, seine Atzung (Futter), bis er satt ist.
Zisch: Woran kann man Falken erkennen?
Haas: Man kann sie an dem Falkenbart erkennen. Der Falkenbart sind dunkle Längsstreifen unter den Augen. Der Falke hat einen langen Stoß. Der am häufigsten vorkommende Falke bei uns ist der Turmfalke. Man kann immer wieder beobachten, wie er in der Luft steht und rüttelnd nach Beute, zum Beispiel Mäusen, Ausschau hält. Er hat ein rotbraunes Gefieder und hat die Größe einer Taube.
Zisch: Wo sind die Vögel untergebracht?
Haas: In einer Voliere oder an einer Flugdrahtanlage, damit sie möglichst viel Bewegung haben. Natürlich sind meine Tiere täglich im Freiflug, wenn es das Wetter zulässt.
Zisch: Welchen Vogel mögen Sie am liebsten?
Haas: Eigentlich habe ich alle gleich gerne, aber der Uhu ist schon mein Liebling, da ich den Vogel mit der Hand großgezogen habe. Zu ihm habe ich eine besondere Bindung. Je mehr man mit einem Vogel trainiert, um ihn als Showvogel in der Vorführung fliegen zu lassen, um so mehr hat man auch zu diesem Vogel einen sehr engen Bezug.
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