Rufe aus der Tiefe, die in der DDR niemand hören wollte: Der erste Band der Werkausgabe von Wolfgang Hilbig ist erschienen / Von Marie-Luise Bott
or einem Jahr im Sommer starb Wolfgang Hilbig. Dieser Knochenkrebs, der ihn mit 65 Jahren fortnahm, geht aufs Konto der DDR, deren Kohleöfen in den volkseigenen Betrieben der Arbeiter und Dichter jahrelang heizte, rechtete ich damals. Jetzt lese ich in einem seiner Gedichte von 1973: "was soll ich sagen halbwegs hier / gewesen in der potemkinschen wüste dem / traum der proleten / soll ich sagen nachts mit der maserung / schwarzen marmors vorm aug / husten die heizer das hohe-c". Und nur ein tröstliches Bild stellt sich ein: Hilbig, wie er am 4. Mai 2007, vier Wochen vor seinem Tod, im ...