Zischup-Schreibwettbewerb Herbst 2015

Deutschkurs für Flüchtlinge

Die Freiburger Studentin Myriel Maafi engagiert sich für Flüchtlinge. Sie bringt ihnen Deutsch bei. Die beiden Kepler-Schüler Leonie Ringwald und Levent Agir, beide Klasse 9a, haben Myriel Maafi zu ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit befragt.  

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Zischup: Wie wird den Flüchtlingen am besten Deutsch beigebracht? Gibt es jemanden, der Arabisch spricht, oder gibt es eine Art Dolmetscher?
Maafi: Am besten ist es natürlich, wenn der Unterricht auf Deutsch erfolgt. Allerdings ist das nicht immer möglich und manchmal kompliziert, denn wenn keine Vorkenntnisse bei den Lernenden bestehen, ist es oft schwierig, ihnen zum Beispiel ein Wort zu erklären. Dazu benutzt man dann oft pantomimische Gesten. Das klappt jedoch auch nicht immer. Es ist oft ein Vorteil, wenn einer in der Gruppe Englisch spricht, denn dieser kann es dann auf Arabisch den anderen erklären.
Zischup: Wie lange dauern die Kurse?
Maafi: Er dauert meist eine Stunde, wenn es aber am Ende noch Fragen gibt, überziehen wir auch.
Zischup: Ist der Kurs freiwillig?
Maafi: Den Kurs kann man freiwillig machen.


Zischup:
Sind die Flüchtlinge motiviert, Deutsch zu lernen, oder gibt es ein paar Probleme?
Maafi: An Motivation mangelt es den Lernenden nicht. Trotzdem ist das Lerntempo der Flüchtlinge sehr unterschiedlich. Wer beispielsweise schon Englisch spricht, hat es oft leichter, eine weitere Sprache zu lernen. Eine große Schwierigkeit ist es, die deutsche Schrift zu lernen. Diese Kenntnisse sind wichtig, um zum Beispiel Arbeitsblätter im Unterricht ausfüllen zu können.
Zischup: In welchem Maße wird ihnen Deutsch beigebracht?
Myriel: Es geht vor allem darum, den Flüchtlingen bestimmte Sätze und wichtige Fragen beizubringen. Ziel ist es, dass sie sich in wichtigen Situationen ausdrücken können, zum Beispiel beim Einkaufen oder beim Arzt. Wir arbeiten nicht mit dem deutschen Kasus- oder Konjugationsschema, sondern mit Dialogen, um sich mit Mitmenschen zu unterhalten und eigene Belange äußern zu können, was am Anfang in einem anderen Land wichtig ist.

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