Wie der Berliner Jude Rolf den Nazis entkam

Der Letzte erzählt vom Glück

Es ist ein Glück, wenn man Herrn Joseph kennenlernt. Weil er er seine Geschichte erzählt. Er tut dies ohne Bitternis. Rolf Joseph hat die Nazizeit überlebt, als Jude in Berlin. Das Erzählen tut weh. "Ich muss das machen", sagt er. "Meine Uhr läuft ab."  

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Sieben Tage hat die Woche, außer bei Herrn Joseph. Da hat sie sechs und den Mittwoch. Der Rhythmus stockt ein wenig am Mittwoch, wenn auch unmerklicher mit den Jahren. Das Herz schlägt ein bisschen anders am Mittwoch. Das ist so geblieben, danach.
Es ist ein Mittwoch im Dezember, und in diesem Fall ist der Wochentag ein Zufall. Herr Joseph tut das Beste, was man seiner Meinung nach tun kann – an diesem, wie an jedem anderen Tag: erzählen.
Klein und aufrecht, den Kopf erhoben, sitzt er hinter dem Tisch in einem kühlen Konferenzraum, vor sich ein Mikrofon und ein Bündel Papier zwischen alten Aktendeckeln. Er hat ein fein gemustertes Wolljackett angelegt, das weiße Haar ist penibel frisiert. Die Füße, die nicht mehr so recht wollen, stecken in Lederpantoffeln. Die hellen Augen sehen bis ganz nach hinten. Vor ihm sitzen 60 Schüler, Gymnasium und Berufsschule, Studienfahrt in die ...

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