Altlasten

Die BASF startet mit der Sanierungsuntersuchung der Werksdeponie am Standort Grenzach

In Grenzach-Wyhlen startet die BASF eine Untersuchung der ehemaligen Werksdeponie. Ziel ist es, Sanierungsvarianten zu entwickeln. Die Grundwasserbelastung macht dies notwendig.  

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Aufnahme des ehemaligen Werksgeländes der BASF  | Foto: Heinz und Monika Vollmar
Aufnahme des ehemaligen Werksgeländes der BASF Foto: Heinz und Monika Vollmar

Die BASF hat mit der Sanierungsuntersuchung der ehemaligen Werksdeponie an ihrem Standort in Grenzach begonnen. Ziel dieser Untersuchung sei es, die Machbarkeit und Wirksamkeit möglicher Sanierungsvarianten für die frühere Deponie zu erarbeiten, schreiben das Landratsamt Lörrach und die BASF Grenzach in einer gemeinsamen Mitteilung. Zuvor sei in enger Zusammenarbeit mit dem Landratsamt eine detaillierte Untersuchung von Boden, Grund- und Oberflächenwasser durchgeführt worden, um mögliche Gefährdungen zu identifizieren.

Ulrich Hoehler, Erster Landesbeamter im Landratsamt Lörrach, wird in der Mitteilung zitiert: "Die jetzt vorliegenden Ergebnisse der umfangreichen Detailuntersuchung der Werksdeponie haben gezeigt, dass von der Fläche eine Belastung für das Grundwasser ausgeht und eine Sanierung erforderlich ist." Das Landratsamt habe daher die BASF Grenzach GmbH beauftragt, eine Sanierungsuntersuchung durchzuführen und mögliche Sanierungsvarianten auszuarbeiten.

Keine unmittelbare Gefahr durch die Schadstoffe

Obwohl von der Werksdeponie keine unmittelbare Gefährdung ausgehe, da sich das Areal außerhalb der Trinkwassergewinnung befinde, sei eine Sanierung notwendig, um zukünftige Umweltgefährdungen nachhaltig auszuschließen, so Hoehler weiter. Der Abstrom des Grundwassers werde seit vielen Jahren überwacht und durch den Betrieb eines nahegelegenen Werksbrunnens so abgelenkt, dass es nicht in Richtung Rhein abfließen könne.

Seit 2016 werde die Werksdeponie detailliert untersucht. Das Untersuchungskonzept basiere auf den Vorgaben des deutschen Bodenschutzrechts und sei in enger Abstimmung mit dem Landratsamt Lörrach umgesetzt worden. Im Rahmen der Detailuntersuchung seien geophysische Erkundungsmethoden, großkalibrige Aufschlussbohrungen, Bodenluftabsaugungen und geohydraulische Untersuchungen durchgeführt worden. Um die Untersuchung abzuschließen, seien bis Mitte 2024 ergänzende Immissions- und Langzeitpumpversuche sowie eine abschließende Gefährdungsabschätzung vorgenommen worden.

Die Expertengutachten hätten gezeigt, dass das Grundwasser unterhalb und im Abstrom der ehemaligen Grube durch Schadstoffe wie Chlorbenzole und aromatische Amine belastet sei, die aus industriellen Prozessen stammen.

Engmaschige Grundwassersondierung ab 2026

Für die nächsten Schritte habe BASF ein Ingenieurfachbüro beauftragt, ein Konzept für die Sanierungsuntersuchung auszuarbeiten und umzusetzen. Nach Abstimmung und Genehmigung durch die Behörde solle die Machbarkeit sowie die Wirksamkeit möglicher Sanierungsvarianten ausgearbeitet werden. Ab Frühjahr 2026 seien engmaschige Grundwassersondierungen im Bereich der Werksdeponie geplant, um die Schadstofffahne im Grundwasser präzise zu lokalisieren und die Schadstoffkonzentrationen zu bestimmen. Auch zusätzliche Immissionspumpversuche seien vorgesehen.

Livio Ulmann, BASF-Projektleiter für die Sanierung der Werksdeponie, wird zitiert: "Mit den Ergebnissen der Untersuchungen werden mögliche Sanierungsvarianten auf ihre Eignung geprüft; ergänzende vertiefende Analysen und Planungen werden durchgeführt. Die Ergebnisse sollen bis Mitte 2027 vorliegen." Die Erarbeitung eines Sanierungsprojekts erfolge in enger Absprache mit den zuständigen Behörden. Sobald dies abgeschlossen sei, werde BASF die detaillierte Sanierungsplanung erstellen.

Die Altablagerung Werksdeponie befindet sich auf dem heutigen Werksgelände der BASF Grenzach GmbH in Grenzach-Wyhlen. Es handelt sich um eine ehemalige Kiesgrube, die bereits vor 1881 bestand. Bis in die 1950er-Jahre seien dort mit behördlicher Genehmigung Abfälle entsorgt worden. Die Deponie umfasst eine Fläche von rund 17.000 Quadratmetern und ein geschätztes Ablagerungsvolumen von 30.000 Kubikmetern. Die Tiefe reiche von 0,3 bis maximal elf Meter. Die Auffüllung bestehe aus Erdaushub, Bauschutt, Schlacken und Aschen sowie Rückständen aus der chemischen Produktion. Die Oberfläche der ehemaligen Deponie sei heute größtenteils versiegelt und werde als Industriegelände genutzt.

Schlagworte: Ulrich Hoehler, Livio Ulmann
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