Die beiden Skelette

Die Klasse 4 b erlebt eine Abenteuer auf der Hochburg – eine Fantasiegeschichte  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Meine zwei Freundinnen und ich sitzen auf dem kalten Steinboden des schaurigen Gefängnisses der Hochburg. Ihr fragt euch, wie wir dahin gekommen sind? Bei einer sehr langweiligen Führung durch die Hochburg machten wir drei uns aus dem Staub, ohne dass die Lehrerin es bemerkte.

Zuerst stöberten wir zwischen alten Mauern umher. Dann entdeckten wir eine geheimnisvolle alte Tür. Die Schlösser waren total verrostet und die Klinke bewegte sich kein bisschen. Nach einigem Rütteln und Ziehen gab sie plötzlich nach. Mit einem unheimlichen Quietschen öffnete sie sich eine Handbreit. Modriger Geruch kam uns entgegen. Was mochte wohl dahinter auf uns warten?

Vorsichtig öffneten wir sie noch ein Stück und schlichen uns hinein. Drinnen war es so dunkel, dass wir zuerst nichts erkennen konnten, bis sich unsere Augen langsam an das wenige Licht gewöhnten. Vorsichtig gingen wir ein Stückchen weiter, als plötzlich ein Windzug durch den Raum fegte und die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss fiel. Wir waren gefangen!

Erst jetzt bemerkten wir, dass wir im ehemaligen Verlies der Hochburg saßen. Hoch über uns war das alte Gitter zu sehen, durch das ein paar Sonnenstrahlen in unser dunkles Gefängnis drangen. Auf einmal stockte uns das Blut in den Adern: Im hinteren Eck des Raums saßen zwei modrige, gruselige Skelette! Mann oh Mann, war das eklig. Meine Freundin sagte: "Komm, wir gehen mal vorsichtig hin, die sind ja schon tot und können nichts mehr machen." Mit einem komischen Gefühl im Magen stimmte ich zu. Doch kaum waren wir bei den Gerippen angekommen, bewegten sie sich und ich hörte jemanden sagen: "Endlich jemand, der uns besuchen kommt! Wurde auch Zeit, schließlich warten wir schon 300 Jahre lang!"

Wir schrien vor Schreck, aber das Gespenst lachte nur und meinte: "Hallo, ihr müsst nicht schreien, wir sind schließlich nicht taub!" Wir waren total verdattert und fragten ängstlich: "Wer seid ihr?" "Wer wir sind?" "Ich bin Gunter und der hier neben mir ist Ruprecht, aber der sagt eigentlich nie was! Und wer seid ihr?", fragte das Skelett höflich.

Nachdem wir uns vorgestellt hatten, begann das Skelett zu erzählen: "Vor vielen Jahren wurde das Wasserreservoir der Burg geleert, um es zu säubern. Mein Bruder und ich nutzten die Gelegenheit, um einen bösen Streich zu spielen. Weil wir den Hufschmied nicht leiden konnten, zündeten wir mit einer Fackel den Pferdestall an. Die ganze Burg brannte lichterloh." Ich rief: "Oh Gott, die armen Menschen, die in der Burg lebten!" "Ja", stöhnten die Skelette, "der Streich hat auch uns das Leben gekostet. Zur Strafe müssen wir die nächsten 400 Jahre in der Burg spuken." "Das ist ja furchtbar", sagte meine Freundin, der das Skelett fast schon ein bisschen leid tat. "Können wir euch helfen?""Das könntet ihr tatsächlich", sagte Ruprecht, der das erste Mal seit 250 Jahre wieder sprach. "Auf uns liegt ein Fluch, der nur dann gebrochen werden kann, wenn ein junges Mädchen uns eine Locke schenkt. Da sich aber in diese Gemäuer so gut wie nie junge Mädchen verirren, haben wir schlechte Karten."

Ich hatte den Eindruck, Ruprecht sackte noch ein Stückchen mehr in sich zusammen. "Aber wir sind doch hier", sagte ich, "und Locken habe ich auch! Wenn wir euch von eurem Fluch befreien können, tun wir das gerne, nicht wahr?" "Das würdet ihr für uns tun?", fragten beide wie aus einem Mund.

Kaum hatten wir unsere Locken in ihre Knochenhände gedrückt, begannen sie sich schon zu verändern. "Kommt schnell näher!", sagte Gunter. "Wir haben nicht mehr viel Zeit." Seine Stimme klang brüchig. "Schaut", flüsterte leise. "Unter dem fünften Stein neben der Kette…" Wieder kam ein Windzug und verwandelte die Beiden in eine Staubwolke. Wir schauten uns verdutzt an, bis meine Freundin mich meinte: "Was sagte er?" "Wir sollen an irgendeinem Stein etwas suchen, aber kapiert habe ich es auch nicht richtig!" "Am fünften Stein neben der Eisenkette – los", sagte meine andere Freundin.

Den Stein zu finden war nicht schwierig. Wir rüttelten und plötzlich bewegte er sich. Nach und nach konnten wir ihn aus der Mauer ziehen. Im Hohlraum dahinter befand sich ein altes Ledersäckchen. Hatten wir etwa einen Schatz gefunden?

Meine Freundin sah auf die Uhr: "Schon so spät! Wir müssen zurück!" Wir rannten zur Tür, Gott sei Dank war sie immer noch unverschlossen. Außer Atem kamen wir bei unserer Klasse an. Unsere Lehrerin erzählte immer noch langweiliges Zeug. Als wir zu Hause in das Säckchen schauten, leuchteten uns drei goldene Dukaten entgegen. Dieses Abenteuer werden wir nie vergessen!

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel