Runder Tisch
Die Chemie- und Pharmabranche sehen die Gewinnung von Fachkräften als zentrales Thema
Wie man dringend benötigte Fachkräfte findet und auf Dauer bindet, war das Thema eines Runden Tisches, den der Verein Chemie und Pharma am Hochrhein organisiert hat. Einigkeit herrschte, dass man dafür sehr früh ansetzen müsse.
Do, 24. Jul 2025, 13:38 Uhr
Rheinfelden
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Großes Interesse bestand auch in diesem Jahr wieder am Runden Tisch des Vereins Chemie und Pharma am Hochrhein, einer nach eigenen Angaben "bundesweit einzigartigen Plattform zur Zusammenarbeit der chemischen und pharmazeutischen Industrie der Region mit Landkreisen, Kommunen, Verbänden und Gewerkschaft". Das Treffen fand laut Mitteilung des Vereins kürzlich im Wasserkraftwerk Rheinfelden statt. Im Fokus stand das Thema "Fachkräfte finden und binden", teilt er mit. Beim Runden Tisch wurden unter anderem aktuelle Maßnahmen des Vereins zur Berufsorientierung vorgestellt.
Martin Häfele, Vorsitzender des Vereins und Geschäftsführer von DSM-Firmenich in Grenzach-Wyhlen, sagte demzufolge, man wolle die Besonderheit des Zusammenschlusses weiterhin nutzen, etwa um "den Pool an Fachkräften und Auszubildenden in der Region für die Branche gemeinsam aufzufüllen." Alle Mitgliedsunternehmen informierten bei dem Treffen über die aktuelle Situation an ihren Standorten, künftige Aktivitäten und anstehende Veränderungen. Themen seien dabei auch die weiter bestehenden Herausforderungen hinsichtlich der hohen Energiekosten und des teilweise fehlenden Personals. Hier sei einmal mehr klar geworden, wie wichtig es sei, im Bereich Fachkräfte aktiv zu bleiben und Lösungen zu finden.
Berufsbilder sollen bekanntergemacht werden
Um Auszubildende zu gewinnen, komme es auch darauf an, neue Bilder für veraltete Vorstellungen des Arbeitsplatzes Fabrik zu schaffen. Eine 2024 gebildete Arbeitsgruppe "Fachkräfte finden", habe dazu Ideen entwickelt. Geplant sei, 2026 mit einer Kommunikationskampagne gezielt junge Menschen anzusprechen. Im Jahr 2023 von Mitgliedern und Beiräten gemeinsam erarbeitete Lösungsansätze hätten gezeigt, dass Berufsbilder bekannter gemacht werden müssten, sagte Jacqueline Plum, die Koordinatorin des Vereins, bei der Vorstellung der aktuellen Vereinsprojekte. Zudem müsse man es schaffen, Jugendliche, die für sich keine Perspektive sehen, "abzuholen", so Plum weiter.
Die bereits seit 2022 vom Verein organisierten Erlebnistage am Hochrhein seien auch 2024 gut angenommen worden. 800 Schüler der 5. und 6. Klassen erlebten in Wehr, Rheinfelden und Grenzach Wissenschaftsshows, in denen es darum ging, unsichtbare Phänomene mit Hilfe von Physik und Chemie sichtbar zu machen. Ziel sei, so Vorsitzender Häfele, "die junge Generation für die Wissenschaft zu begeistern und mit den Erlebnistagen eine Brücke dorthin zu bauen". 2026 werde es im Osten der Region einen weiteren Veranstaltungsort geben.
Thema sei auch gewesen, dass der Verein seit 2024 mit dem Lörracher Theater Tempus fugit kooperiert. Im Rahmen von dessen Projekt "Nur Mut" würden Schüler ein Jahr vor der Abschlussprüfung motiviert, ihre berufliche Zukunft aktiv zu gestalten. Es soll auch Jugendliche erreichen, die für sich keine Perspektive sehen. Das Projekt sei im Herbst 2024 mit drei Veranstaltungen für rund 175 Schüler in Rheinfelden, Grenzach-Wyhlen und Bad Säckingen erfolgreich gestartet worden. In diesem Frühjahr seien weitere vier Veranstaltungen in Laufenburg und Rheinfelden für insgesamt 210 Schüler realisiert worden. Der Verein werde das Projekt auch 2026 weiter als Sponsor unterstützen.