Bundespolitik
Die Fähigsten sollen regieren, egal ob Mann oder Frau
Klaudia Renkewitz (Freiburg)
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Ich als Frau, die sich schon seit vielen Jahren für die Rechte von Frauen einsetzt, möchte Frau Esken bezüglich ihres Vorschlags – vier SPD-Frauen ins Kabinett – gerne sagen: Schon der gute alte Mao Zédong hat seinerzeit in seiner großen Weisheit den Slogan geprägt: "Die Frauen tragen die Hälfte des Himmels", was sehr schön gesagt war, auch wenn es damals praktisch nichts an der miesen Lage der chinesischen Frauen geändert hat. Aber die Hälfte des Himmels! Das war doch was!
Es wurde auch im Westen oft und gern zitiert. Noch nie aber habe ich, von Frau Esken einmal abgesehen, eine Frau äußern hören, dass sie "nicht nur den halben Kuchen, sondern die halbe Bäckerei will".
Sprachlich, finde ich, ist das nicht so schön ausgedrückt, so grob und unpoetisch und dazu auch noch recht eigenwillig gerechnet. Die Hälfte von sieben? "Ja, wenn man rechnen kann, dann kommt man auf vier." Erstaunlich. Und wirkt es nicht auch ein bisschen habgierig?
Aber jetzt mal im Ernst: Ich finde nämlich, im zukünftigen Kabinett sollten die Fähigsten sein. Wenn die Fähigsten Frauen sind: prima. Wenn es halbe-halbe auskommt: prima. Wenn es mehr Frauen sind als Männer: prima. Wenn es mehr Männer sind als Frauen: Logischerweise dann ebenfalls prima, oder?
Doch ich höre schon den Aufschrei. Warum eigentlich? Geht es denn nicht darum, mit gleichem Maß zu messen? Denn es darf wirklich (bitte!) nur darum gehen: Die Fähigsten sollen es sein, die uns zukünftig regieren, ob nun Männer oder Frauen.
Und dazu der deutschen wie der englischen Sprache nicht nur mächtig, sondern (bitte!) auch rhetorisch etwas begabt, denn das macht auf internationalem wie nationalem Parkett eben doch einen Unterschied. Ich will die halbe Bäckerei. Wie altbacken das klingt. So nach böser Scheidung.
Und das, obwohl noch nicht einmal geheiratet wurde nach diesem für die SPD unter Führung von Frau Esken doch so desaströsen Ausgang der zurückliegenden Wahl.Klaudia Renkewitz, Freiburg