Jahrzehntelang schien es als Verkehrsmittel fast abgemeldet, heute boomt es: das Fahrrad. Eine Typologie seiner Benutzerinnen und Benutzer zum 200. Geburtstag.
Es war einmal – ein Verkehrsmittel für Arme. Nur Bedauernswerte fuhren es, die sich weder Moped noch Auto leisten konnten. Schutzlos waren sie Wind und Wetter ausgesetzt. Und den Spaß, den sie als Kinder damit hatten, vergaßen sie als Erwachsene bald. Das war einmal – das Fahrrad. Also fiel der Menschheit zu ihrem alten "Drahtesel" auch lange nichts Neues ein. Und heute? Da ist es Kult: Ökoverkehrsmittel für nah und fern, Fitness- und Extremsportgerät, Statussymbol, Forschungsobjekt, Wirtschaftsfaktor mit anhaltendem Boom. Am Montag hat das Fahrrad 200. Geburtstag – Anlass für uns, ihm ein ganzes Magazin zu widmen. Wer fährt es eigentlich und warum? Ganz verschiedene Typen. Wir haben uns in der Redaktion umgehört.
Der Individualtourist
Doch, es kann ein Genuss sein, 120 Kilometer Fahrrad zu fahren. Dann, wenn man es nicht muss, es sich vielmehr ergibt. Weil es rollt. Weil "die Beine gut sind", wie es der frühere Profi Erik Zabel gern sagte. Weil man sich in Trance getreten hat, der Fahrtwind ein sanftes Streicheln ist und die Endorphine die Oberhand haben. Dann biegt das Rad an der Gabelung ...