Die gute Mischung macht den Unterschied

Fast jedes Wochenende passiert in Freiburg ein Wunder: Die Freiburger Fußballspieler schaffen es bisher, eine unglaubliche Saison abzuliefern, in der sie fast kein Spiel verlieren und damit verdient auf dem zweiten Platz rangieren.  

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Wenn’s gut läuft, gibt’s a...r Christian Streich mit Vincenzo Grifo  | Foto: THOMAS KIENZLE (AFP)
Wenn’s gut läuft, gibt’s auch mal ein Küsschen: Trainer Christian Streich mit Vincenzo Grifo Foto: THOMAS KIENZLE (AFP)
Vor einem Jahr hätte niemand zu träumen gewagt, dass Freiburg so weit oben mitspielt und die Liga mitregiert. Jetzt gehen die Fans schon davon aus, es dieses Jahr in die Top 4 zu schaffen! Doch wie lässt sich dieser Höhenflug erklären?

Für einen neutralen Fußballbeobachter irgendwo in Deutschland sollte der SC Freiburg eigentlich ein langweiliger Verein sein. Man hört nichts von Skandalen, es werden keine großen Stars gekauft, es werden keine überdimensionalen Saisonziele gesetzt, aber es wird auch nicht gegen den Abstieg gekämpft. Der Verein wechselt nicht einmal seinen Trainer oder Vorstand hin und wieder aus, wie es fast jeder andere Fußballverein ständig tut. Aber gerade diese Fakten machen den SC interessant und so besonders. Diese Eigenständigkeit, sich nicht den "Mechanismen des Fußballgeschäfts" zu unterwerfen, sorgt dafür, dass die Kontinuität erreicht wird, die von allen anderen Bundesligisten immer gefordert, aber nie erreicht wird.

Aber warum funktioniert es in Südbaden so viel besser als im Rest von Deutschland? Einer der Gründe für den aktuellen Höhenflug ist der Kader: eine gute Mischung aus jungen Spielern (Sildillia, Keitel und Weißhaupt), aber auch ältere, erfahrenere Spieler wie Dauerbrenner Christian Günter oder Freiburgs Rekordtorschütze Nils Petersen. Auch die Neuzugänge wie Doan aus Eindhoven oder Gregoritsch vom FC Augsburg (Wechsel mit Demirovic) haben voll eingeschlagen. Der qualitativ hochwertige Spieler Nico Schlotterbeck (für 20 Millionen zum BVB) wurde durch Weltmeister Mathias Ginter ersetzt. Nicht zu vergessen ist der im Moment top performende SC-Flügel-Spieler Vincenzo Grifo. Grifo hat diese Saison die meisten Tore geschossen und bereitet auch fleißig vor. Mit seiner Mischung aus Kreativität und Torgefahr oder neben dem Platz als Identifikationsfigur hat sich Vince (Spitzname) zu einem Gesicht des SC Freiburg entwickelt.

Hinzu kommt – mit am wichtigsten – der Trainer Christian Streich, der jetzt schon ganze zehn Jahre beim SC im Amt ist. Er treibt die Mannschaft regelmäßig nach vorne und ist auch menschlich gesehen sehr bodenständig, was Fans und Spieler zu spüren bekommen. Dass Streich auch bei Abstiegen des Sportclubs Trainer bleibt, zeigt die Bindung und das Vertrauen des Vereins Streich gegenüber. Mit seiner kauzigen Art und dem deutlich badischen Einschlag bei Interviews ist Streich ein sehr sympathischer Trainer mit sichtbaren Erfolgen geworden.

Zudem spielt der Sportclub gerade so gut, weil das Team eingespielt ist und sich seit Jahren kennt (zum Beispiel Grifo, Günter, Kübler und Petersen). Spieler wie Gulde und Lienhart sind im Breisgau zu echten Top-Spielern herangereift.

Auch das neue Stadion ist ein großer Faktor für den Erfolg, Freiburg wird im neuen Stadion als Spitzenteam wahrgenommen. Während das alte Dreisamstadion mit seinem zu kurzen und krummen Feld für das Image des kleinen SC Freiburg stand, demonstrieren die steilen Ränge des Neubaus das neue Selbstbewusstsein und den Erfolg des Sportclubs. Mit dieser guten Mentalität, die bei den Spielern, aber ebenso bei den Fans herrscht, gewinnen die Südbadener gerade ein Spiel nach dem andern. Von den 23 Pflichtspielen wurden gerade mal drei verloren. Durch das zuletzt gewonnene Spitzenspiel gegen den FC Union Berlin hat man es geschafft, jetzt auf dem zweiten Platz zu überwintern. Mit nur vier Punkten Abstand zu Bayern ist der SC gerade Bayernjäger Nummer eins.

Auch international beweist Freiburg in der Europa League seine Topform. Hier steht die Mannschaft gerade im Achtelfinale. Wenn die Saison so weitergeht, könnte man sich schon mal den Termin des Finales am 31. Mai im Kalender notieren.
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