Zischup-Besuch im Tierheim Emmendingen
Die Nager werden täglich durchgecheckt
Luisa Schwehr war einen Tag lang im Tierheim Emmendingen und hat miterlebt, wie dort der Alltag abläuft. Wann fängt ein Arbeitstag dort an? Und was gibt es eigentlich genau zu tun?
Luisa Schwehr, Klasse 8b, St.-Ursula-Gymnasium (Freiburg)
Fr, 26. Apr 2024, 12:22 Uhr
Schülertexte
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Heute steht ziemlich viel an. Der Besuch einer Tierärztin und ein Besuch bei der Tierklinik, um zwei Katzen, die aktuell im Tierheim wohnen, abzuholen, weitere fünf Katzen zur Kastration dort abzugeben und eine Fundkatze zum Durchchecken hinzubringen. Doch zunächst müssen alle Tiere gefüttert werden und die Ställe aufgefrischt werden.
Ich darf überall heute einmal reinschnuppern und dies fängt bei den Nagern an. Ich werde den ganzen Tag an Karos Seite sein, die dort aktuell ihren Bundesfreiwilligendienst macht.
Wir betreten das Gebäude des Tierheims und steigen erstmal zwei Stockwerke hoch. Dabei dürfen wir die Transportbox für die Nager und die Waage allerdings nicht vergessen, denn jeder Nager wird so gut wie jeden Tag einmal durchgecheckt. Als wir in den Nagerraum kommen, hören wir schon das laute Fiepen der Meerschweinchen und sehen, dass die Hasen schon aus ihren Häusern hervorgucken. Wir holen jedes Meerschweinchen einmal raus und kontrollieren, wie viel es wiegt, ob die Zähne noch gut sind und ob die Krallen geschnitten werden müssen. Doch bei allen vier Meerschweinchen ist alles gut.
Nun geht es bei den Kaninchen weiter. Bei den ersten zwei Ställen, in denen insgesamt drei Kaninchen wohnen, ist alles in Ordnung. Doch bei einem größeren Stall mit sechs Kaninchen gibt es ein kleines Problem. Fünf von ihnen sehen nämlich genau gleich aus: die gleiche Farbe, die gleichen Ohren, dieselbe Rasse. "Was tun wir jetzt?", frage ich Karo, die sorglos sagt: "Das ist kein Problem. Wir machen so weiter wie bisher." Wie will sie die Kaninchen auseinanderhalten? Aber Karo ist Profi. Nun hat sie eines der Kaninchen auch schon draußen. Dieses ist im Gegensatz zu den anderen nicht schwarz, sondern weiß. Es fühlt sich total weich und flauschig an und bei ihm ist alles in Ordnung.
Jetzt sind die anderen an der Reihe. Karo bittet mich, eines davon rauszuholen und es ihr zu geben, während sie das andere Kaninchen auf den Boden setzt und es dort rumspringen lässt. So machen wir es bei allen restlichen Kaninchen, damit wir wissen, welche wir schon untersucht haben und welche noch nicht. Nach kurzer Zeit sind alle durchgecheckt. Nun fehlen noch zwei Hasen, die im Gegensatz zu Kaninchen viel größer und daher auch ziemlich schwer sind. Auf der Waage werden uns fast drei Kilo angezeigt – ganz schön schwer! Anschließend misten wir noch die Gehege aus, geben allen Nagern frisches Heu und Frischfutter. Draußen warten noch zwei weitere Hasen, die wir ebenfalls durchchecken und deren Futter wir auffrischen.
Nach gut zwei Stunden treffen sich alle zur Frühstückspause auf der Terrasse. Danach geht es für mich und Karo weiter zu den Katzen. Wir misten die Katzenklos aus und geben den Tieren frisches Futter und Wasser. Sechs Katzen müssen in Transportboxen gepackt und in die Tierklinik gefahren werden. Die Tiere in die Transportboxen zu bekommen, ist gar nicht so leicht. Viele sind sehr schreckhaft gegenüber Menschen. Aber nach etwa zehn Minuten ist auch das geschafft.
Dann packen wir auch schon alle Tiere in das Auto des Tierheims und fahren los. Als wir in der Tierklinik in Landwasser angekommen sind, ist dort ziemlich viel los. Hunde, die sich am Fuß verletzt haben, werden verarztet und immer bringen Leute ihre Tiere von Raum zu Raum. Irgendwann werden auch unsere Katzen von einer Ärztin angenommen und sie checkt unsere Fundkatze direkt durch. Bei ihr ist alles in Ordnung. Die anderen Katzen werden weggebracht und wir bekommen zwei ganz andere Katzen wieder zurück, die jetzt ein paar Tage dort in der Tierklinik verbracht haben. Für diese bekommen wir Medikamente mit und dann geht es für uns wieder zurück ins Tierheim, wo wir Mittagspause machen.
Anschließend kommt eine nette Tierärztin, die ebenfalls in der Tierklinik arbeitet, mit ihrer Helferin und will ein paar Hunde durchchecken und Katzen impfen. Wir gehen in das Arztzimmer des Tierheims und dort besprechen Ronja und Kathi mit der Tierärztin, welche Hunde dran sind und was gemacht werden muss. Während die Tierärztin sich vorbereitet, gehen Ronja und ich den ersten Hund holen. Wir gehen durch eine Tür und dort sind sehr viele große Käfige, in denen jeweils ein Hund haust. Zu der Zeit gibt es dort 35 Hunde, die alle aufgeregt bellen. Wir holen die erste Hündin heraus, die sehr unruhig ist, weshalb Ronja ihr kurz einen Maulkorb anlegen muss. Die Ärztin checkt die Hündin durch. Alles ist in Ordnung, genau wie bei den anderen Hunden, die untersucht werden.
Jetzt werden noch die Katzen geimpft. Dies ist für mich nicht so spannend, deshalb darf ich wieder bei Karo einsteigen. Wir bringen jetzt ein paar Hunde in den Auslauf. Dort kommen sie immer zu zweit rein und dürfen sich dort frei bewegen. Ein paar Hunde sind schon draußen und wir haben nicht mehr viel Arbeit vor uns. Alle Hunde freuen sich jetzt sehr, dass sie raus dürfen und auf dem Weg vom Zwinger zum Auslauf wollen einige am liebsten direkt losspringen. Karo sagt mir, dass sie den letzten Hund schnell alleine holen könne und ich so lange bei einem kleinen Welpen bleiben könne. Natürlich stimme ich sofort zu. Charlotte, der kleine Welpe, freut sich total, als ich zu ihr komme. Sie springt die ganze Zeit aufgeregt und freudig um mich herum, während ich auf dem Boden sitze.
Danach müssen Karo und ich die Transportboxen, mit denen wir die Katzen in die Tierklinik gebracht haben, abspritzen und desinfizieren. Als wir damit fertig sind, klingelt eine Frau, die eine Fundkatze dabei hat. Karo, Ronja und ich nehmen die Katze entgegen und gehen mit ihr in den Arztraum des Tierheims. Als die Katze aus ihrer Transportbox herauskommt, sehen Ronja und Karo sofort, dass sie schon sehr alt ist. Sie hat fast keine Zähne mehr, aber sonst scheint mit ihr alles in Ordnung zu sein. Nun braucht die Katze einen Namen. Nach langem Überlegen nennen wir sie schließlich ,,Blümchen".
Damit ist mein erlebnisreicher Tag im Tierheim auch leider zu Ende.
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