Handball
Die Niederlage der Deutschen im WM-Viertelfinale hinterlässt Spuren

Die Niederlage im WM-Viertelfinale gegen Frankreich hinterlässt bei der Handball-Nationalmannschaft Spuren. In der Platzierungsrunde wartet vor allem mental eine große Herausforderung.
Noch immer enttäuscht über das Ende des Medaillentraums und genervt vom Reisestress erreichten die deutschen Handballer den finalen Ort ihres WM-Trips. Statt um Edelmetall geht es für die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) bei der Platzierungsrunde in Stockholm nur noch um einen vernünftigen Abschluss des Turniers, in dem das junge und unerfahrene Team von Bundestrainer Alfred Gislason spätestens bei der klaren 28:35 (16:16)-Niederlage im Viertelfinale gegen Olympiasieger und Rekord-Weltmeister Frankreich seine Grenzen aufgezeigt bekommen hat.
Immerhin erreichten die deutschen Handballer die bisher beste TV-Einschaltquote der WM. Durchschnittlich 7,49 Millionen Menschen sahen das Match am Mittwochabend im ZDF, das ist nach Angaben der AGF Videoforschung ein Marktanteil von 26,5 Prozent.
"Die Enttäuschung ist definitiv da, denn wir haben auf das Halbfinale geschielt", räumte DHB-Sportvorstand Axel Kromer vor dem Spiel gegen Ägypten an diesem Freitag (15.30 Uhr/ARD) ein. "Da ist etwas zerbrochen bei den Jungs."
Kapitän Johannes Golla gab vor dem Duell mit dem Afrikameister zu: "Die Beine sind schwer, die Köpfe sind unten." Dennoch forderte der 25-Jährige von der SG Flensburg-Handewitt: "Wir müssen zeigen, dass wir uns auch für einen fünften Platz bei einer Weltmeisterschaft begeistern können. Fünfter hört sich besser an als Sechster, Siebter oder Achter. Wir wollen uns vernünftig aus dem Turnier verabschieden." Bei der Niederlage gegen Frankreich habe sich die Mannschaft in der Schlussphase "ein bisschen aufgegeben" (Torhüter Andreas Wolff). Dieser Eindruck soll korrigiert werden.
Zumal die deutsche Mannschaft noch eine Rechnung begleichen will. "Mit den Ägyptern haben wir noch ein Hühnchen zu rupfen, weil sie uns bei Olympia aus dem Viertelfinale gekickt haben", sagte Wolff. Um das Spiel um Rang fünf am Sonntag zu erreichen, müssen noch einmal die letzten Kräfte mobilisiert werden. Vor allem bei den Vielspielern im Team seien in der Schlussphase des Frankreich-Spiels "die Batterien ausgegangen", stellte Gislason fest. Der Bundestrainer machte dafür auch den Modus der Endrunde in Polen und Schweden verantwortlich. "Was mich ein bisschen ärgert, ist der Spielplan. Es ist ein Unterschied, ob man zwei Tage frei hat vor solch einem Spiel oder nur einen, so wie wir. Das war ein großer Faktor", kritisierte der Isländer. Während die Franzosen ihr letztes Hauptrundenspiel bereits am vergangenen Sonntag bestreiten konnten, musste die DHB-Auswahl am Montagabend noch gegen Norwegen (26:28) ran und am spielfreien Dienstag von Kattowitz nach Danzig fliegen. "Das war schon eine große Belastung", so Gislason.
Die Ausgangslage gegen Ägypten ist ähnlich. Der Rivale weilte schon zum Viertelfinale gegen Co-Gastgeber Schweden in Stockholm, Gislason und seine Spieler mussten nach einer kurzen Nacht am Donnerstag dorthin fliegen. Zu allem Überfluss warteten sie nach der Landung auch noch eine Stunde lang auf ihr Gepäck. Viel Zeit zum Aufladen der Akkus blieb da nicht. Dennoch versprach Gislason: "Wir werden alles reinwerfen, um das Spiel zu gewinnen und das bestmögliche Ergebnis aus diesem Turnier herauszuholen." Das wollen auch seine Akteure, die gegen Frankreich 40 Minuten lang auf Augenhöhe agierten, dann aber einbrachen. Gislason attestierte dem Team dennoch eine gute WM. Bis zur Heim-EM 2024 will man noch näher an die absolute Weltspitze heranrücken. "Die Mannschaften, die im Halbfinale stehen, sind uns einen Schritt voraus", sagte Golla. "Aber wir sind auf einem guten Weg."
Den könnte demnächst auch Hendrik Pekeler wieder mitgehen. Der Weltklasse-Kreisläufer vom THW Kiel, der sich nach den Olympischen Spielen in Tokio eine Auszeit von der DHB-Auswahl genommen hatte, hat sein Comeback in Aussicht gestellt. "Es gab an Weihnachten eine kleine Abstimmung innerhalb der Familie, ob ich wieder Nationalmannschaft spielen soll. Das Ergebnis war 10:0, dass ich wieder spielen soll", berichtete der 31-Jährige im Podcast der Rhein-Neckar Löwen. Gislason würde das sehr begrüßen: "Er ist einer der Weltbesten in Angriff und Abwehr, weil er beides gut kann", sagte der Bundestrainer.
Immerhin erreichten die deutschen Handballer die bisher beste TV-Einschaltquote der WM. Durchschnittlich 7,49 Millionen Menschen sahen das Match am Mittwochabend im ZDF, das ist nach Angaben der AGF Videoforschung ein Marktanteil von 26,5 Prozent.
"Die Enttäuschung ist definitiv da, denn wir haben auf das Halbfinale geschielt", räumte DHB-Sportvorstand Axel Kromer vor dem Spiel gegen Ägypten an diesem Freitag (15.30 Uhr/ARD) ein. "Da ist etwas zerbrochen bei den Jungs."
Kapitän Johannes Golla gab vor dem Duell mit dem Afrikameister zu: "Die Beine sind schwer, die Köpfe sind unten." Dennoch forderte der 25-Jährige von der SG Flensburg-Handewitt: "Wir müssen zeigen, dass wir uns auch für einen fünften Platz bei einer Weltmeisterschaft begeistern können. Fünfter hört sich besser an als Sechster, Siebter oder Achter. Wir wollen uns vernünftig aus dem Turnier verabschieden." Bei der Niederlage gegen Frankreich habe sich die Mannschaft in der Schlussphase "ein bisschen aufgegeben" (Torhüter Andreas Wolff). Dieser Eindruck soll korrigiert werden.
Zumal die deutsche Mannschaft noch eine Rechnung begleichen will. "Mit den Ägyptern haben wir noch ein Hühnchen zu rupfen, weil sie uns bei Olympia aus dem Viertelfinale gekickt haben", sagte Wolff. Um das Spiel um Rang fünf am Sonntag zu erreichen, müssen noch einmal die letzten Kräfte mobilisiert werden. Vor allem bei den Vielspielern im Team seien in der Schlussphase des Frankreich-Spiels "die Batterien ausgegangen", stellte Gislason fest. Der Bundestrainer machte dafür auch den Modus der Endrunde in Polen und Schweden verantwortlich. "Was mich ein bisschen ärgert, ist der Spielplan. Es ist ein Unterschied, ob man zwei Tage frei hat vor solch einem Spiel oder nur einen, so wie wir. Das war ein großer Faktor", kritisierte der Isländer. Während die Franzosen ihr letztes Hauptrundenspiel bereits am vergangenen Sonntag bestreiten konnten, musste die DHB-Auswahl am Montagabend noch gegen Norwegen (26:28) ran und am spielfreien Dienstag von Kattowitz nach Danzig fliegen. "Das war schon eine große Belastung", so Gislason.
Die Ausgangslage gegen Ägypten ist ähnlich. Der Rivale weilte schon zum Viertelfinale gegen Co-Gastgeber Schweden in Stockholm, Gislason und seine Spieler mussten nach einer kurzen Nacht am Donnerstag dorthin fliegen. Zu allem Überfluss warteten sie nach der Landung auch noch eine Stunde lang auf ihr Gepäck. Viel Zeit zum Aufladen der Akkus blieb da nicht. Dennoch versprach Gislason: "Wir werden alles reinwerfen, um das Spiel zu gewinnen und das bestmögliche Ergebnis aus diesem Turnier herauszuholen." Das wollen auch seine Akteure, die gegen Frankreich 40 Minuten lang auf Augenhöhe agierten, dann aber einbrachen. Gislason attestierte dem Team dennoch eine gute WM. Bis zur Heim-EM 2024 will man noch näher an die absolute Weltspitze heranrücken. "Die Mannschaften, die im Halbfinale stehen, sind uns einen Schritt voraus", sagte Golla. "Aber wir sind auf einem guten Weg."
Den könnte demnächst auch Hendrik Pekeler wieder mitgehen. Der Weltklasse-Kreisläufer vom THW Kiel, der sich nach den Olympischen Spielen in Tokio eine Auszeit von der DHB-Auswahl genommen hatte, hat sein Comeback in Aussicht gestellt. "Es gab an Weihnachten eine kleine Abstimmung innerhalb der Familie, ob ich wieder Nationalmannschaft spielen soll. Das Ergebnis war 10:0, dass ich wieder spielen soll", berichtete der 31-Jährige im Podcast der Rhein-Neckar Löwen. Gislason würde das sehr begrüßen: "Er ist einer der Weltbesten in Angriff und Abwehr, weil er beides gut kann", sagte der Bundestrainer.
Im WM-Halbfinale stehen sich an diesem Freitag gegenüber: Spanien – Dänemark(18 Uhr in Danzig) und Schweden – Frankreich (20.30 Uhr in Stockholm).
Eine gute WM-Platzierung ist auch für Olympia 2024 in Paris von Belang: Der Weltmeister qualifiziert sich direkt für die Sommerspiele. Die Teams auf den Plätzen 2 bis 7 nehmen an den olympischen Qualifikationsturnieren im März 2024 teil.
Eine gute WM-Platzierung ist auch für Olympia 2024 in Paris von Belang: Der Weltmeister qualifiziert sich direkt für die Sommerspiele. Die Teams auf den Plätzen 2 bis 7 nehmen an den olympischen Qualifikationsturnieren im März 2024 teil.