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Die Schlange der Einkäufer ist lang

  • Jonas Nielsen, Noah Urban, Jonas Lindinger, Sophie Kappes, Klasse 4, Franz-Xaver-Klingler-Grundschule & Wittnau

  • Fr, 24. November 2017
    Zisch-Texte

Zisch-Reporter besuchen die Freiburger Tafel, die einen Laden betreibt, in dem arme Leute günstig Lebensmittel erstehen können.

Die Zisch-Reporter durften hinter die Kulissen des Tafelladens schauen.  | Foto: Anita Hummel
Die Zisch-Reporter durften hinter die Kulissen des Tafelladens schauen. Foto: Anita Hummel

Wir Kinder aus der Klasse 3/4 der Franz-Xaver-Klingler-Schule in Wittnau sind am 19. Oktober zur Freiburger Tafel gefahren. Die Tafel ist ein winziger Laden, in dem Menschen mit wenig Geld einkaufen können.

Eine Banane für fünf Cent
Jeder Kunde hat eine Karte mit einem roten, blauen oder einem grünen Strich. Mit einem roten Strich darf man für zwei Personen einkaufen, mit einem grünen Strich für vier Personen und mit einem blauen Strich für fünf und mehr Personen. Das billigste Produkt ist eine Banane. Sie kostet 0,05 Euro. Es darf immer nur eine bestimmte Anzahl an Kunden in den Laden, die anderen müssen draußen warten. Die Menschen sind sehr dankbar, dass es die Tafel gibt.

Nur mit Ausweis
Annette Gündel, ehrenamtliche Mitarbeiterin seit 1999, und Saskia Hug, Bufdi, haben uns empfangen. Nachdem wir die Rampe, an die die Lebensmittel gebracht werden, besichtigt hatten, ging es in die Küche. Hier werden die Lebensmittel umgepackt oder von braunen Stielen befreit. Anschließend sind wir in den Laden gegangen, dort waren Lebensmittel für billige Preise angeboten. Jogurt für fünf Cent, Wirsing für 80 Cent, ein Beutel Karotten für 20 Cent, Schokolade, die im Laden vier Euro kostet, für 80 Cent.

Aber Halt! Zum Einkaufen in der Tafel braucht man einen Tafelausweis. Den kann man nur bekommen, wenn man im Monat nicht mehr als 750 Euro Einkommen für eine erwachsene Person hat. Es gibt noch eine weitere Einschränkung: Von vielen Lebensmitteln darf man nur eine Sache mitnehmen. Es war sehr lehrreich und toll!

Einkauf in 15 Minuten
Wir sind durch die Garage hineingekommen. Dort haben wir erfahren, dass in einer vierstündigen Fahrt alles eingesammelt wird, zum Beispiel bei Rewe, Aldi und Edeka. Diese Firmen geben ihre bald abgelaufenen Lebensmittel der Tafel umsonst. Dann gingen wir weiter in einen kleinen Raum. Dort konnte man sehen, wie zwei Frauen alles Schlechte weggemacht haben. Danach gingen wir weiter in den Laden. Dort gab es zum Beispiel Salat, Obst und Gemüse. Auch eine kleine Bäckerei gab es in dem Laden.

Nun sind wir weiter zur Kasse gegangen; dort haben wir erklärt bekommen, dass man alles im Kopf zusammenrechnen muss. Neben der Kasse stand ein Schild, auf dem stand: "Beachten Sie bitte, dass man nur 15 Minuten einkaufen darf."

Anschließend sind wir weiter ins Büro gegangen und haben uns den großen Plan angeschaut. Auf dem steht, wie die ehrenamtlichen Mitarbeiter eingeteilt werden. Es war alles sehr interessant.



300 Leute kommen täglich
Bei der einzigen Freiburger Tafel arbeiten 220 Menschen ehrenamtlich, das heißt, sie arbeiten ohne Geld und sorgen für ärmere Leute. Am Tag kommen ungefähr 300 Menschen zum Einkaufen.

In der Tafel gibt es alles viel günstiger. Alle Menschen, die dort einkaufen, müssen einen Tafelausweis haben, das sind in Freiburg ungefähr 5000 Menschen. Morgens gibt es schon lange Schlangen, und damit es kein Gedrängel gibt, müssen die Leute dort Karten mit Nummern ziehen. Wer die Nummer eins hat, darf zuerst einkaufen, dann die Nummer zwei und so weiter.

In Deutschland gibt es rund 1000 Tafeln und die Menschen, die dort einkaufen, kommen aus vielen verschiedenen Ländern.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 24. November 2017: PDF-Version herunterladen

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