Tischtennis

Die Tischtennis-Frauen vom ESV Weil sind auf der Suche nach dem Glück

Kein Sieg, 0:10 Punkte – die ersten fünf Begegnungen des ESV Weil in der 1. Tischtennis-Bundesliga hätten besser laufen können. Wie ist die Stimmung?  

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Die Ukrainerin Ievgeniia Sozoniuk gehö...nen des Bundesliga-Teams des ESV Weil.  | Foto: Joaquim Ferreira/imago
Die Ukrainerin Ievgeniia Sozoniuk gehört zu den Leistungsträgerinnen des Bundesliga-Teams des ESV Weil. Foto: Joaquim Ferreira/imago

Die Tabelle lügt nie. Heißt es. Doch mitunter können Tabellen trügerisch sein. Zum Beispiel am Anfang einer Saison. Wenn noch nicht viele Spiele absolviert wurden oder Teams nur vermeintlich leichte Gegner auf dem Plan hatten, dann kann das Endtableau hin und wieder verzerrt sein. In der 1. Tischtennis-Bundesliga hat der TSV Dachau beispielsweise erst zwei Partien gemacht. Der ESV Weil aber steht bereits bei fünf absolvierten Spielen.

Und damit zum Problem des Eisenbahnsportvereins. Denn der Club steht derzeit am Tabellenende des Oberhauses. Und das, obwohl das Team von Trainer Alen Kovac aktuell die meisten Spiele der Liga absolviert hat. Im Falle Weils lügt die Tabelle derzeit also nicht. Im Gegenteil: Sie spricht eine klare Sprache. Mit 0:10 Punkten und 16:30 Spielen steht der ESV abgeschlagen auf dem letzten Platz. Einen Absteiger gibt es in der sieben Teams umfassenden Beletage indes auch dieses Jahr nicht.

Neuzugang Toftaker sucht noch nach ihrer Form

"Bis jetzt läuft es noch nicht so optimal", gesteht Trainer Alen Kovac am späten Dienstagvormittag. Die Erklärung dafür schiebt er direkt hinterher. "Wenn bei uns die Nummer eins oder die Nummer zwei fehlt, dann haben wir Probleme." So erklären sich zwei der Niederlagen der Weilerinnen, die im Ligavergleich über einen relativ kleinen Kader verfügen. Die Waliserin Anna Hursey fehlte einmal aufgrund einer Abstellung für ihr Nationalteam und die Ukrainerin Ievgeniia Sozoniuk, die seit dem Krieg in ihrer Heimat in Weil lebt, konnte ein Spiel aufgrund familiärer Verpflichtungen nicht absolvieren.

"Das ist für uns aktuell nicht zu kompensieren", sagt Kovac, der zudem die drei knappen 4:6-Niederlagen gegen Vizemeister TTC Berlin, den aktuellen Spitzenreiter TSV Langstadt und den SV DJK Kolbermoor als mindestens unglücklich ansieht. Manchmal braucht man eben auch einfach etwas Glück. "Das fehlte uns zuletzt", so Kovac. Hinzu kommt, dass Martine Toftaker, der norwegische Neuzugang der Weilerinnen, noch nach ihrer Form sucht. Wobei der ehemaligen Zweitligaspielerin zuletzt bei der 2:6-Niederlage in Dachau gegen Naomi Pranjkovic der erste Einzelsieg der Saison gelang. "Sie ist nun hoffentlich auch angekommen", sagt Kovac.

Abgang von Ortega konnte bislang nicht kompensiert werden

Sein sportlicher Leiter sieht es ähnlich. Ohnehin ist Serge Spiess eine Frohnatur, die sich durch ein paar Niederlagen nicht aus der Ruhe bringen lässt. In jahrzehntelanger Arbeit hat er mit seiner Frau und Abteilungsleiterin Doris den Verein bis in die erste Bundesliga geführt. Nach dem Abstieg 2023 hat er als Sportchef den direkten Wiederaufstieg und im Frühjahr den dritten Halbfinaleinzug angeleitet. Er sagt: "Nachdem wir vergangene Saison mit einem Bein im Endspiel um die Meisterschaft gestanden sind, ist die aktuelle Runde natürlich nicht befriedigend." Für ihn entscheidend: Den Abgang der Chilenin Daniela Ortega konnte das Team bisher nicht auffangen. Auch wenn Hursey zu den Topspielerinnen der Liga zählt. "Das Ziel, das wir uns gesetzt haben, unter die ersten Vier zu kommen, wird jetzt natürlich sehr schwer", so Spiess, der wie Kovac sagt: "Knappe Spiele, die wir letztes Jahr gewonnen haben, gehen aktuell verloren."

Dabei hat der ESV wie alle Bundesligisten auch ein Problem. Wenn Spielerinnen im Tischtennis erfolgreich sein wollen, müssen sie internationale Turniere spielen. Und diese finden mitten in der Bundesliga-Runde statt. "Wir sind aber natürlich im Gegensatz zum Weltverband ein kleines Licht", sagt Spiess. So müssen die Spielerinnen immer wieder bei internationalen Turnieren antreten und stehen dem kleinen ESV-Kader dann nicht zur Verfügung. Hoffnungsfroh ist Spiess dennoch: "Die Moral in der Truppe ist super. Und viele Spiele sind ansehnlich. Wir sind eine Mannschaft und machen niemandem einen Vorwurf."

Schlagworte: Alen Kovac, Serge Spiess, Martine Toftaker

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