Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2019 I

Die Zauberkunst von Schweden

Von Louise Ehrhard, Klasse 4a, Turnseeschule, Freiburg  

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An einem schönen Morgen wachte Louise in ihrem Zimmer auf. In dem weißen Bett, in dem sie schlief, breiteten sich die Sonnenstrahlen aus, die durch das offene Fenster lugten. Louise war ein bald elfjähriges Mädchen. Sie hatte lange braune Haare und leichte Sommersprossen auf dem Gesicht. Sie trug immer bunte Kleidung. Heute hatte sie mal schwarz-weiß und blau an. Weiße Socken und ein schwarzes T-Shirt und die blaue Jeans-Hose, die sie gestern auch getragen hatte. Louise wollte immer eine normale Stimme haben, aber sie hatte eine sanfte Stimme. Aber nicht so eine Stimme wie ein Hippie.

Sie hatte gerade ihre Augen aufgemacht, aber es war zu spät: Ihr Hund Arnie saß nämlich schon auf ihrem Schoß und schleckte sie ab. "Arnie, geh runter!", quietschte sie, doch Arnie wollte nicht hören. Plötzlich kam eine junge Frau die Tür herein und sagte: "Louise, mein Schatz , bring doch bitte den Fressnapf von Arnie zu seinem Körbchen." Louise machte einen Seufzer. Ihre Mutter, die gerade reingekommen war, schubste den Hund vom Bett runter und drängte ihn ins Körbchen. Louise stand auf und ging zu ihrer Mutter rüber, nahm ihr den Fressnapf aus der Hand und stellte ihn neben das Körbchen, das in Louises Zimmer stand.

"Rate mal, wer Morgen Geburtstag hat? Ich!" , rief Louise. "Ich freue mich so", sagte sie, während ihre Mutter aus dem Zimmer ging. Dann kam Louises große 14-jährige Schwester Laura ins Zimmer geschossen. Sie sah richtig fertig aus. Sie hatte braune Haare, die jetzt aber verstrubbelt waren. Louise witterte sie und sprang wie ein Erdmännchen unter ihr Bett. Laura schrie aus vollem Halse "LOUISE! Komm her, du Außerirdische und zeig dich!" Louise lugte unter ihrem Bett hervor. Sie traute sich nicht rauszukommen. Laura sah sehr wütend aus, sie knirschte: "Wehe, du holst jetzt sofort meinen Zauberstab hervor!" Louise fasste all ihren Mut zusammen und kroch unter ihrem Bett heraus, ging zu ihrem Schreibtisch und öffnete eine Schublade und holte vorsichtig eine lange, grüne Box heraus. Vorsichtig drückte sie diese Laura in die Hände. Laura sagte: "Jetzt lass ich dich in Ruhe!" Vor Erleichterung seufzte Louise tief aus.

Ihr fragt euch bestimmt, wieso ihre Schwester einen Zauberstab hat? Seit drei Jahren hat Laura Zauberkräfte und besucht eine Zauberakademie, die in Schweden liegt. Dort lernt Laura Zaubersprüche und sehr viele Freunde kennen. Louise träumte schon so lange davon, auch in die Akademie zu kommen. Morgen sollte es sich herausstellen, ob auch sie zaubern kann oder nicht. Sie wünschte sich aus vollem Herzen, dass auch sie so talentiert zaubern könne wie Laura! Louise hatte zum Geburtstag nur einen einzigen Wunsch: Zauberkraft! Nur ein elfjähriges Kind kann Zauberkraft besitzen. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und schrieb einen Brief an ihre "Geburtstagswunschfee":

"Liebe Fee,
ich habe morgen Geburtstag und ich wünsche mir Zauberkräfte! Laura hat mir erzählt, dass die ganze Familie Wünsche an dich richten kann. Ich hoffe, dass es dich wirklich gibt und dass du mir diesen Wunsch erfüllst.
Deine Louise"

Sie steckte den Brief in einen Umschlag und versiegelte ihn mit einem Wachssiegel. "Ich hoffe, dass du meinen Wunsch wahr machst", murmelte sie.

Der Rest des Tages verging zäh, vor Aufregung konnte Louise kaum einschlafen. Vorsichtig blinzelte sie der Sonne entgegen und konnte ihre Mutter mit einem riesigen Schokokuchen in der Hand vor ihrem Bett erkennen. Endlich war er da! Der aufregende Tag.

"Happy Birthday", johlten ihre Mutter und Laura fröhlich, ihr Vater stapfte um die Ecke und setzte mit ein. Zisch!!! Die Polaroidkamera in Papas Hand fotografierte sie und spuckte ein verschlafenes Foto von Louise aus. Mit einem großen Knall fiel Louise aus dem Bett, noch geblendet von dem Blitzlicht der Polaroid.

"Herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag, mein Schatz!", sagte er. "Danke Papa, Mama und L-L-L-LAURA", stotterte sie. "Komm in die Küche und pack deine Geschenke aus." Louise hatte Gänsehaut, sie hüpfte aus ihrem Bett und sauste in die Küche, dort lagen unendlich viele Geschenke auf dem Tisch. Ein Geschenk nach dem anderen riss sie auf, neue Nikes, eine Halskette von ihrer Patentante, ein Buch, hübsche Ohrringe, aber kein Zauberstab. Das letzte Geschenk, das sie noch nicht aufgerissen hatte, sah nicht aus, als wäre ein Zauberstab drin! Leicht enttäuscht öffnete sie das Päckchen. Sie bekam Gänsehaut. Eine Box enthielt einen polierten, glänzenden neuen schwarzen Zauberstab!

"Von wem ist dieses Geschenk, Mama?" "Von mir!" Laura stand hinter ihr. "Woher hast du ihn?", Laura antwortete "Du bist meine Schwester, natürlich kannst du zaubern!" Louise fiel ihr um den Hals. Überglücklich hüpfte sie in ihr Zimmer zurück und versuchte sich gleich an dem einzigen Zauberspruch, den sie von Laura gelernt hatte: "Forunkeldunkel Licht soll scheinen!" Louises Foto, dass in ihrer Hosentasche war, hervor. Ihr kamen die Tränen. Auf dem Bild war nämlich Louise, als sie sieben war, drauf und Laura, als sie zu der Akademie kam. Plötzlich schlief Louise warm ums Herz ein.

Am nächsten Tag war sie schon angezogen und stand mit vollgepacktem Koffer an der Haustür. Laura stand ebenfalls da mit vollem Koffer. " Na, dann gehen wir mal nach Schweden", sagte Laura hingerissen. "Bye", sagten Mutter und Vater und gaben ihnen einen Kuss. Sie öffneten die Tür und gingen in die weite Welt der Zauberei.

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