Rainer Marten

Diese Idee ist nicht so neu, wie es den Anschein hat

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Zu: "Wir sind betrogen worden", Interview von Gabriele Schoder mit Rainer Marten (Kultur, 30. September)

Zu zwei Aussagen, die Professor Marten in diesem Interview macht, möchte ich Anmerkungen machen. Zunächst zur Aussage: "Der Mensch hat den Gott gemacht, der den Menschen gemacht hat …". Diese Idee ist nicht so neu, wie es den Anschein hat. Schon früher hat der Philosoph Ludwig Feuerbach Gott als Projektion des Menschen und damit als dessen Erfindung bezeichnet. Ich vermute, dass der Gedanke von Professor Marten eine neuere Variante davon ist. Man gewinnt aber leicht den Eindruck, dass Marten der Erste sei, der diesen Gedanken hatte. Einer anderen Aussage von Professor Martens möchte ich direkt widersprechen: "Die begehrende Liebe, die in der biblischen Erzählung als Sündenfall verteufelt wurde …" Da bin ich sehr erstaunt, wie unkritisch eine häufige, aber trotzdem falsche Interpretation des Bibeltextes übernommen wird. Der Sündenfall besteht in biblischer Sicht in der Hybris, nämlich darin, dass der Mensch so sein wollte wie Gott. Das hat nichts mit Sexualität zu tun. Auch wenn es im Laufe der Zeit eine Verteufelung der Sexualität gegeben hat, so ist es doch falsch, diese negative Sicht in den Bibeltext hineinzulesen. Ebenso, wie es falsch war und ist, dass man aus diesem Text das Bild der Frau als ewige Verführerin abgeleitet hat. Dazu gibt es aber keinerlei Anhalt am Text. Hildegard Villegas, Freiburg
Schlagworte: Rainer Marten, Hildegard Villegas, Gabriele Schoder
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