Südbadens schönste Fahrradtouren (17)

Diese Radtour bietet Alpen- und Schwarzwald-Panorama und eine Abkühlung

Sogar im Hochsommer herrschen in Löffingen noch angenehme Temperaturen. Ideal für die Tour, die unsere Autorin gefahren ist. Am Ende winkt sogar eine kühle Überraschung.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/3
Auf 785 Meter Höhe ist es frischer: Rast am Kirnbergsee bei Unterbrände Foto: Theresa Peter
Man packe seine Badesachen, Verpflegung und radbegeisterte Freunde ein – und los geht’s mit den Bikes nach Löffingen! Die Streckendaten versprechen eine angenehme Fahrt: Gute 44 Kilometer bei gemächlicher Steigung, das ist genau die richtige Tagestour bei warmem Wetter. Selbst im Hochsommer hat es in und um Löffingen herum angenehme Temperaturen. So lohnt sich diese Tour als Flucht vor der Hitze – zumal man sich am Ende der Tour im Kirnbergsee erfrischen kann!

Voller Vorfreude starten wir am Rathaus in Löffingen Richtung Reiselfingen. Bei der Ortsausfahrt kommen wir am "Café Naschwerk" vorbei, in dem wir gerne direkt eingekehrt wären – einige andere Radler nehmen auf der Terrasse ein verführerisch aussehendes Frühstück zu sich. Aber unsere erste Pause müssen wir uns erst einmal verdienen – vielleicht kommen wir nach der Tour hierher zurück?

Wir folgen zunächst der blauen Raute-Wandermarkierung der Bahnlinie entlang, dann geht es über eine Hochebene hinweg, zwischen Kornfeldern hindurch, auf denen Mohnblumen stehen. Hier hat man einen Blick über die Wutachschlucht, den Hochschwarzwald und bei gutem Wetter auch auf die Schweizer Alpen. So geht es weiter nach Göschweiler, wo wir nun die gelbe Raute auf Wanderwegen verfolgen. Wir fahren durch einen schattigen Wald Richtung Rötenbach. Kurz vor dem Dorf führt die Tour am gleichnamigen Flüsschen entlang – hier unbedingt die Umfahrung auf der Straße nutzen, denn der Weg direkt am Fluss ist ein schmaler Wanderweg mit vielen Wurzeln und Steinen – lieber nicht den Wanderern ihren Weg streitig machen. Ganz klar: Gegenseitiger Respekt, Fairness und Freundlichkeit sind die Grundsteine einer gelungenen Tour.

Vorbei an Relikten aus der Vergangenheit

Aber keine Sorge: Auch von der Straße aus kann man die schön bewachsenen Ufer und plätschernden Windungen des Rötenbachs bewundern. In Rötenbach treffen wir schließlich auf eine sehr hübsche kleine Schwarzwaldmühle, so wie es sie früher in der Region viele gegeben hat. Sie steht am Rötenbach und wird durch Wasserkraft angetrieben. Was für eine Idylle! Nun haben wir ein Drittel der gesamten Tour geschafft – auf einer Wiese hinter Rötenbach sind wir uns einig: Hier legen wir unsere erste Pause ein. Das mitgebrachte Vesper schmeckt vorzüglich nach der ersten Anstrengung. Frisch gestärkt und belohnt mit einer tollen Aussicht geht es wieder auf die Mountainbikes. Bis Friedenweiler ist es jetzt nur noch ein Katzensprung. Dort angekommen kann man einen kleinen Abstecher zum ehemaligen Kloster und dem Klostersee machen. Anschließend geht es auf Asphaltwegen weiter und somit viel schneller voran.

Doch die Freude ist kurz: Bis Kleineisenbach und Auf dem Höchst wird es steiler – hier müssen einige Höhenmeter zurückgelegt werden. Auf 1045 Meter erreichen wir schließlich den höchsten Punkt und haben die Hälfte der Tour geschafft. Spätestens hier kann man bei gutem Wetter den Alpenblick genießen.

Von der Aussicht belohnt, führt uns die Tour an Eisenbach vorbei weiter zum Schwarzwalddorf Bubenbach – endlich kann man das Rad ein bisschen laufen lassen! Von dort geht es allerdings gleich wieder ein wenig bergauf, an Oberbränd vorbei, zum Brändhof. Ganz schön anstrengend. Dort ist aber die letzte Höhe der Tour erreicht, ab jetzt geht es zunächst nur bergab. Durch einen Wald fahren wir schließlich durch Unterbränd hindurch, anschließend biegen wir nach links ab und plötzlich taucht vor uns der langersehnte Kirnbergsee auf! Malerisch liegt er in den Wiesen, von Bäumen und Büschen umgeben, einige Stege führen in das kühle Nass, Kinder plantschen am Ufer. Bevor wir uns dazugesellen, gibt es erst einmal einen köstlichen Sahne-Käsekuchen mit Himbeeren im "Strandcafé Kirnbergsee".

Abkühlung oder Sightseeing?

Dann packt uns die Badelust – die Erfrischung tut richtig gut! Das Wasser ist angenehm warm und den See kann man locker einmal schwimmend durchqueren. Wer weniger Lust auf Baden hat und lieber etwas sehen möchte, kann auch noch eine Runde um den See zur Ruine der Burg Kirnberg drehen, diese wurde früher einmal als Zollburg verwendet. Die ehemalige Wehranlage besteht aus zahlreichen Mauerresten. Dort, am nordöstlichen Ende des Sees, befindet sich außerdem der Staudamm, der den Kirnbergsee überhaupt erst möglich macht. Über die Staumauer hinweg gelangt man wieder zurück an das Badeufer.

Nach unserer Pause am See schwingen wir uns mit neuer Energie auf die Bikes, um die letzten zehn Kilometer anzugehen. Zunächst geht es auf der Bundesstraße Richtung Dittishausen, bis die Tour an einer Kreuzung nach rechts über die Felder weiterführt. Auf den unebenen Feldwegen ist es zwar schwerfälliger, voranzukommen, doch man hat die recht befahrene Straße hinter sich lassen können. Bald nehmen wir wieder Kurs auf Dittishausen, wir bleiben allerdings zwischen den Feldern und fahren schließlich am Freibad Löffingen-Dittishausen (noch eine Alternative zum Baden) vorbei. An der zweiten Kreuzung geht es rechts ab und kurz darauf fahren wir am Eingang des Schwarzwaldparks Löffingen vorbei.

Die Tour der Panoramablicke

Nachdem wir die Ziegelhütte passiert haben, geht es unter der B 31 hindurch sehr steil zum Witterschneekreuz hinauf, einer Wallfahrtsstätte mit Ursprung im 11. Jahrhundert. Dort stehen direkt hintereinander eine alte Wallfahrtskirche (1846/47) aus Holz und eine neuere (1893) aus Stein. Von dort sind es nur noch wenige Kilometer bis zur Ortsmitte Löffingen – man kann es sogar schon sehen. Als wir wieder am Rathaus ankommen, sind wir ganz schön geschafft, aber sehr zufrieden mit unserer Leistung.

Die Tour ist sehr abwechslungsreich, da auf Asphaltstraßen, Feld- und Forstwegen gefahren wird. Und der mehrfache Rundumpanoramablick entlohnt jegliche schweißtreibende Bewegung: Durch die Ausblicke über die umliegenden Wiesen, Felder, Dörfer und Berge in alle Himmelsrichtungen fühlt man sich regelrecht erhaben und motiviert für die Weiterfahrt.
Durch die Felder rund um Löffingen

Strecke: 44,1 km
Dauer: 3:45 Stunden
Aufstieg/Abstieg: 830 Meter
Schwierigkeit: leicht
Geeignet für: Mountainbike, Tourenbike, E-Bike

Start und Ziel der Tour: Löffingen Rathaus Geogr. 47.883940 N 8.344280 E; UTM 32T 450976 5303608
Koordinaten: Die GPS-Daten der Tour stehen auf der Homepage des Schwarzwald Tourismus kostenfrei zum Download bereit.
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: mit der Bahn von Freiburg über Neustadt nach Löffingen. Die Mitnahme des Fahrrads ist im begrenzten Umfang möglich.
Einkehrmöglichkeiten: Café "Naschwerk" in Löffingen, "Strandcafé Kirnbergsee oder in den Orten entlang der Tour
Parken: im Zentrum von Löffingen beziehungsweise am Bahnhof
Bademöglichkeiten: Kirnbergsee, Freibad Löffingen-Dittishausen

Das Buch zur Serie

Ob Gipfelstürmer oder Landschaftsgenießer, ob Kilometerfresser oder Geländeeroberer – das Buch "Ab aufs Rad!" stellt die 45 schönsten Fahrradtouren in Südbaden vor. Für jede Etappe gibt es eine Übersichtskarte und Tourenbeschreibung, Höhenmeterangaben und Schwierigkeitsgrad, Informationen über Sehenswürdigkeiten und Einkehrmöglichkeiten. QR-Codes führen zum Tourenplaner der Schwarzwald Tourismus GmbH.

Der 160 Seiten starke Buch aus dem Rombach-Verlag ist von sofort an in allen BZ-Geschäftsstellen, im Freiburger Pressehaus an der Basler Straße 88 und im Buchhandel erhältlich. Preis: 16,90 Euro. Online-Bestellungen sind im BZ-Lesershop möglich.

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel