Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2021 I

Drachenflug

Von Tobias Traeger, Klasse F 1, Clara-Grunwald-Schule, Freiburg  

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Marcus ist zehn Jahre alt und wohnt in Berlin. Wegen der vielen Autos und dem starken Verkehr riecht es dort immer sehr stark nach Abgasen. Marcus mag diesen Geruch nicht.

Eines Tages geschah etwas Merkwürdiges. Marcus saß gerade am Klavier und spielte sein Lieblingsstück. Er konnte "Ballade pour Adeline" auswendig ohne Noten spielen. Dabei machte er seine Augen zu, und als er sie wieder öffnete, stand er am Rande eines Dorfes. Er atmete tief die klare und wohlriechende Luft ein. Es wirkte irgendwie geheimnisvoll. Auf den Wiesen rings um das Dorf standen Tiere, Kühe, Schafe und auch Ziegenfamilien, und ließen sich das saftige Gras schmecken.

Als er in das Dorf ging, kam er an einer kleinen Druckerei und an einem Laden vorbei, in dem Früchtetee verkauft wurde. Am Marktplatz angekommen sah er lachende Kinder und alte Häuser, die aussahen, als seien sie aus dem 18. Jahrhundert. Auf dem Marktplatz schien gerade Markt zu sein. Dort waren Stände mit Obst und Gemüse, Brot und anderen Lebensmitteln, aber auch mit kleinen Möbeln und kleinen lebendigen Tieren.

Es war atemberaubend schön. Erst jetzt fiel ihm auf, dass rechts von ihm ein Stand war, an dem lebendige kleine Drachen verkauft wurden. Als er den Marktplatz verließ, entdeckte er in einer Seitengasse einen liegenden Drachen. Er war schneeweiß und funkelte wie viele Sterne. Der Drache schaute ihn an, als ob er keiner Fliege etwas zuleide tun könnte. Als Markus näher kam, sagte der Drache: "Hallo Marcus, ich bin Amadeus. Auf dich habe ich gewartet. Steig auf!"

Marcus kletterte auf den Rücken des Drachen und hielt sich an seinen Rückenzacken fest. Und dann flogen sie los. Der Wind pfiff ihm durch sein Haar. Er konnte die Landschaft von oben sehen. Der Drache machte einen Looping mit Schraube und Markus spürte ein Kribbeln in seiner Magengrube und fühlte sich frei. Es war großartig. Er wünschte sich, dass dieser Traum nie enden sollte.

Als sie den Rand des Dorfes erreicht hatten, stürzte sich der Drache vom Himmel hinab und landete auf einer saftigen Wiese. Die Ziegenfamilie stob vor Schreck auseinander und flüchtete zum Waldrand. Amadeus prustete los und konnte nicht mehr aufhören zu lachen. Markus fragte ihn: "Was ist los mit dir?" "Ich habe einen Riesenspaß daran, mit meiner Landung jedes Mal die Ziegenfamilie und manchmal auch die Schafe zu erschrecken." Amadeus’ Lachen wurde vom Meckern der Ziegen, die ihn anschrieen, unterbrochen: "Hör endlich auf, uns immer wieder zu erschrecken!"
Als Marcus jetzt wieder abstieg, verabschiedete er sich von Amadeus und dankte ihm für den wunderschönen Flug.

Als er nun die Augen schloss, saß er wieder am Klavier und spielte die letzten Takte seines Lieblingsstückes.

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