Lehre
EFZ garantiert einen vollen Kühlschrank
Paul Depner (Freiburg)
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Ich bin nun 42 Jahre im Stuckateurhandwerk beheimatet, habe den deutschen Meisterbrief sowie den eidgenössischen Lehrmeister. Ich habe 16 Jahre in der Schweiz gearbeitet. Meine Erfahrung in der Schweiz: Ein Gipser mit EFZ (dem deutschen Gesellenbrief ähnlich) ist ein selbstbewusster Handwerker. Ihm stehen Tür und Tor offen, Arbeitslosigkeit ist sehr unwahrscheinlich, es gibt viele Betriebe die nur qualifizierte Gipser (EFZ) beschäftigen. Die Weiterbildung ist absolut strukturiert, der pekuniäre Anreiz unüberschaubar. Handwerker in der Schweiz gelten als solide, zahlungskräftig und zufrieden. Der Weg zum Abschluss ist anspruchsvoll, EFZ garantiert einen vollen Kühlschrank und eine gutgefüllte Reisekasse. Früher hieß der Stuckateur Gipser in Deutschland, zu meiner Zeit waren wir 80 Lehrlinge bei der Gesellenprüfung. Im Lauf der letzten Jahrzehnte ist das Ansehen des Gipserberufes mehr und mehr in Schatten der dualen oder sonst gearteten Ausbildungen getreten. Viele Lehrlinge geben als Grund ihrer Berufswahl an: "Habe nichts Anderes bekommen". Der absolute Hammer ist, um Stuckateur zu werden, braucht man heute in Deutschland keine schulische Vorgeschichte. Die Weiterbildung ist größtenteils vom Handwerk weg, weil der Status der Handwerker momentan in der Bevölkerung nicht wirklich hochsteht. All diese unerfreulichen Tatsachen tun mir weh, weil ein Handwerker jede einzelne Arbeit mit seinen Händen schafft und Unikate herstellt. Paul Depner, Freiburg