Eigenbetriebe schreiben schwarze Zahlen

Die Nahwärme hat in Grafenhausen eine äußerst positive Entwicklung genommen. Wie aus den Vorberatungen des Haushaltsplans hervorgeht, konnte die Verwaltung dem Gemeinderat ein erfreuliches Ergebnis präsentieren.  

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Am Staufenkopf soll der neue Hochbehälter erbaut werden.   | Foto: Wilfried Dieckmann
Am Staufenkopf soll der neue Hochbehälter erbaut werden. Foto: Wilfried Dieckmann
Erstmals wird der Eigenbetrieb im kommenden Jahr ein deutliches Plus erwirtschaften: Bei inzwischen 282 angeschlossenen Gebäuden rechnet die Gemeinde mit einem Überschuss von rund 46.000 Euro. Auch im nächsten Jahr sollen noch weitere Lücken geschlossen werden, um zusätzliche Häuser an die Nahwärme anzuschließen.

Auch die Wasserversorgung zeigt eine stabile und erfreuliche Finanzlage. Das erwartete Ergebnis liegt bei einem Überschuss von etwa 37.200 Euro, der sich ebenfalls positiv im Gemeindehaushalt niederschlagen wird. Selbst im Bereich der Breitbandversorgung, die derzeit noch ein Defizit von rund 24.300 Euro ausweist, erkennt die Verwaltung eine insgesamt aufwärtsgerichtete Tendenz. Investitionen und laufende Maßnahmen sollen langfristig zu einer Verbesserung der Wirtschaftlichkeit führen.

Bürgermeister Christian Behringer betonte in der Ratssitzung die Bedeutung dieser Entwicklungen für die finanzielle Stabilität der Gemeinde. "Wir brauchen in allen Bereichen eine schwarze Null", erklärte er und hob hervor, dass solide geführte Eigenbetriebe eine wesentliche Grundlage für die nachhaltige Versorgung der Bürgerinnen und Bürger darstellen. Die aktuellen Zahlen wertete er als Bestätigung dafür, dass sich die bisherigen Investitionen und strategischen Entscheidungen auszahlen werden.

Eigenbetriebe in Kommunen sind organisatorisch und wirtschaftlich verselbstständigte Einrichtungen einer Gemeinde oder Stadt. Sie erfüllen bestimmte kommunale Aufgaben mit eigener Betriebsleitung und eigenständiger Wirtschaftsführung, besitzen jedoch keine eigene Rechtspersönlichkeit. Das bedeutet: Sie bleiben vollständig Teil der kommunalen Verwaltung, arbeiten aber in Struktur und wirtschaftlichem Handeln ähnlich wie Unternehmen. Kurz gesagt: Eigenbetriebe ermöglichen eine wirtschaftlichere und flexiblere Aufgabenerfüllung und entlasten den Kernhaushalt. Schulden bleiben Schulden, und Gewinne bleiben Gewinne – unabhängig davon, in welcher Haushaltsform sie verbucht werden.

Insgesamt zeigt sich eine klar positive Entwicklung in den kommunalen Eigenbetrieben Grafenhausens. Auch seitens der Bevölkerung werde anerkannt, dass der Gemeinderat bei den Eigenbetrieben die richtigen Weichen gestellt und erhebliche Mittel investiert hat.

Ein Beispiel ist die Nahwärme: Hier mussten viele Millionen aufgewendet werden. Die Wärme- und Warmwasserversorgung für die angeschlossenen Haushalte wird derzeit über Hackschnitzel erzeugt. Sollten sich in Zukunft effizientere Technologien ergeben, müssten in der Heizzentrale lediglich die Kessel ausgetauscht werden – nicht jedoch die Heizungsanlagen in jedem einzelnen Gebäude. Dies mache das System langfristig flexibel und anpassungsfähig.

Im Bereich Wasser schlage sich die Preisanpassung des vergangenen Jahres mit Gebührenerlösen von 315.000 Euro nieder. Dadurch könne im kommenden Jahr mit einem positiven Ergebnis von 37.200 Euro gerechnet werden. Bürgermeister Behringer kündigte an, dass im nächsten Jahr mittels einer Kalkulation eine erneute Überprüfung und Anpassung der Preise erfolgen werde.

Zudem stehen hohe Investitionen bevor: Gemeinsam mit der Nachbargemeinde Schluchsee soll der neue Hochbehälter am Staufenkopf oberhalb des Grafenhausener Ortsteils Staufen realisiert werden. Der Anteil der Gemeinde Grafenhausen beläuft sich hierbei auf rund eine Million Euro. Die Finanzierung für Schluchsee erfolgt über die Gruppenwasserversorgung. Ein Zuschussantrag in Höhe von 80 Prozent wurde bereits gestellt. Die Gesamtkosten summieren sich auf 2,1 Millionen Euro.
Schlagworte: Christian Behringer
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