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Zischup-Interview

"Eigentlich wollte ich Arzt werden"

  • Helena Berlis, Carla Blessing, Sofie Schwarzkopf, Klasse 8a, Max-Planck-Realschule & Bad Krozingen

  • Di, 06. Juni 2017, 00:00 Uhr
    Schülertexte

     

Helena Berlis, Carla Blessing und Sofie Schwarzkopf haben im Rahmen von Zischup ihren Lehrer Paul Broschar interviewt. Die Drei gehen in die Klasse 8a der Max-Planck-Realschule in Bad Krozingen.

Lehrer Paul Broschar mit Zischup-Reporterinnen aus der Klasse 8a   | Foto: privat
Lehrer Paul Broschar mit Zischup-Reporterinnen aus der Klasse 8a Foto: privat
Zischup: Welche Fächer unterrichten Sie und warum ausgerechnet diese?
Broschar: In der Schule war schon immer die zweite Sprache Englisch bei mir. Nach knapp vier Jahren Studium in England beschloss ich, in Deutschland Englisch weiterzumachen und habe dann auf Lehramt studiert. Mein zweites Fach war Sport, das habe ich sehr gerne gemacht. Hier auf der Schule habe ich meistens die 9. und 10. Klasse unterrichtet. Da ich einen schweren Autounfall hatte, durfte ich keinen Sport mehr weiter unterrichten. Mein drittes Fach war Gemeinschaftskunde.
Zischup: Was war das Schlimmste, das Sie hier auf der Schule erlebt haben?
Broschar: Das war, als eine Schülerin beim Sportfest ums Leben kam und ich einer der ersten am Unfallort war. Sie wurde von einem Traktor überfahren. Ich kannte das Mädchen selbst, da ich sie im Sportunterricht hatte. Das war nicht leicht für mich.
Zischup: Was war Ihre schönste Erfahrung?
Broschar: Ich hatte viele schöne Erfahrungen in der Schule. Aber die Schönste war, als ein ehemaliger Schüler, der Polizist ist, mich bei einer Polizeikontrolle durchfahren hat lassen, als er mich wiedererkannt hat.

Zischup: Würden Sie noch weiter unterrichten, wenn Sie das könnten?
Broschar: Ich würde sehr gerne noch weiter unterrichten, aber vom Gesetz her darf ich leider nicht mehr weiterarbeiten, da ich meine Dienstzeit schon um drei Jahre verlängert habe.
Zischup: Warum wollten Sie Lehrer werden?
Broschar: Mein ursprünglicher Wunsch war eigentlich Arzt zu werden. Da ich wegen einer damaligen Freundin nach Heidelberg wollte, meldete ich mich hirnlos in München ab. In Heidelberg sagten sie mir dann, dass ein Wechsel so nicht ginge, und schickten mich fort. In München war mein Studienplatz dann besetzt und ich hätte lange warten müssen, um wieder reinzukommen. Da mich aber Sprachen und Sport interessierten, beschloss ich auf Lehramt zu wechseln.

Zischup: Wie lange sind Sie schon Lehrer?
Broschar: Ich bin schon 41 Jahre Lehrer.
Zischup: Was war Ihre Erfahrung?
Broschar: Ich habe das sehr gerne gemacht und keinen Tag bereut. In diesem Beruf ist die Ehrlichkeit gegenüber den Schülern am wichtigsten. Die letzten Jahre hat sich die gesellschaftlich sehr verändert, das Unterrichten wird schwieriger, weil die Schüler auch anders werden.
Zischup: Wie fühlt es sich an, in den Ruhestand zu gehen?
Broschar: Mir wird es nicht langweilig werden, wenn ich in Pension bin. Meine Wurzeln sind in England, wo ich viermal im Jahr bin. Auch werde ich nach Italien zu meinen Freunden fahren.

Ressort: Schülertexte

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