Ein besserer Schutz für Wandertiere
Wale, Schwalben, Antilopen: Wandernde Tiere sind Nomaden zu Wasser, zu Luft und zu Land – und besonders gefährdet. Eine internationale Konferenz hat jetzt Maßnahmen zu ihrem besseren Schutz vereinbart.
Eva Krafczyk
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Bezeichnenderweise trug die am Samstag beendete einwöchige 14. Mitgliedsstaatenkonferenz (COP14), an der Regierungsvertreter, Wissenschaftler und Naturschützer teilnahmen, die Bezeichnung "Natur ohne Grenzen".
Zu Beginn der Konferenz in Usbekistan wurde ein Bericht zur Lage der wandernden Tierarten vorgestellt, der besonders mit Blick auf die Meeresbewohner Anlass zur Sorge gibt. Fast alle – 97 Prozent – in der CMS aufgeführten Fischarten sind vom Aussterben bedroht – auch Haie, Rochen und Störe. Die größten Bedrohungen sind demnach übermäßige Nutzung etwa durch Fischfang sowie Lebensraumverlust durch menschliche Aktivität. Klimawandel, Verschmutzung und invasive Arten hätten ebenfalls negative Auswirkungen, heißt es in dem Bericht.
Es gab aber auch einige gute Nachrichten in Samarkand. Den Buckelwalen etwa geht es wieder besser. Und die Maßnahmen zum Schutz der Saiga-Antilope in Zentralasien haben so gut gegriffen, dass die Art sich nicht nur bemerkenswert erholt hat. Das Projekt soll nun als Blaupause dienen für andere Tierarten, deren Zukunft derzeit gar nicht gut aussieht.
Zu den weiteren Themen, die die Delegierten beschäftigten, gehörten insbesondere Herausforderungen durch Beifang in der Fischerei, Plastik in den Ozeanen, aber auch der Schutz vor Überfischung und die Auswirkungen von Tiefseebergbau.
Dieser Bergbau solle nicht betrieben werden, solange keine ausreichenden wissenschaftlichen Informationen zu seinen Folgen für den jeweiligen Lebensraum und die darin lebenden wandernden Arten und deren Nahrung bekannt seien, heißt es unter anderem. Die Internationale Meeresbodenbehörde (ISA) wird aufgefordert, dies bei ihren Entscheidungen zu berücksichtigen. Diese UN-Behörde vergibt die Lizenzen für Erkundung und Abbau von Bodenschätzen in internationalen Gewässern.
"Diese Entscheidung ist eine klare Botschaft an alle Regierungen der Welt, die Büchse der Pandora des Tiefseebergbaus nicht zu öffnen, solange nicht genügend wissenschaftliche Beweise vorliegen, um negative Auswirkungen auf marine Arten und ihre Lebensräume auszuschließen", erklärte Nicolas Entrup, der Leiter der internationalen Zusammenarbeit bei der Umweltorganisation Ocean-Care.
Eine Woche lang hatten die Delegierten in Samarkand auch über Probleme von Schneeleoparden und Meeresschildkröten beraten – etwa über den höchsten Schutzstatus für den bedrohten Ostsee-Schweinswal und über andere Tiere, die besser geschützt werden sollen. Zu den konkreten Ergebnissen gehört die Verabschiedung eines Aktionsplans zum Schutz der marinen Arten vor der Küste Westafrikas, der die örtlichen Gemeinschaften einbezieht, deren Lebensgrundlage durch die Überfischung bedroht ist.
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