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Ein Blick hinter die Kulissen

  • Jona Aufrecht, Jonas Briel &

  • Fr, 27. März 2015
    Zisch-Texte

     

ZISCH-AKTIONSTAG im Theater Freiburg zeigt Leichtes, was scheinbar schwer ist, und die größte Verkleidungskiste der Stadt.

Sooo hoch! Der Bühnenturm, unter dem sich die Gruppe auf diesem Bild befindet, misst 36 Meter. Foto: Zellmann (3)/Mauch
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Die Klasse 4c der Clara-Grunwald-Schule in Freiburg hat an einem Zisch-Aktionstag eine Theaterführung am Freiburger Stadttheater gemacht und ist dabei aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen.

Am 3. März fuhr die Klasse 4c ins Theater. Dort erhielten die Kinder eine 90-minütige Führung hinter den Kulissen von Benthe Betz, einer Mitarbeiterin des Jungen Theaters. Die Führung war sehr spannend und interessant. Das Theater wurde 1910 gebaut. 1944 wurde es im Krieg zerbombt. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist es wieder aufgebaut worden, so wie es jetzt steht. Das Freiburger Theater ist ein Fünf-Spartenhaus, das heißt, Schauspiel, Oper, Konzert, Tanz, Kinder- und Jugendtheater sind vertreten. Am Theater arbeiten 350 bis 400 Mitarbeiter.

Bühne und Zuschauerraum
Es gibt im Großen Haus 878 Sitzplätze. Die Sitzplätze sind aus roten Klappsesseln in langen Reihen. Dann sind wir auf die Bühne gegangen. Dort lag ein Schauspieler, der sich gerade für ein Theaterstück aufwärmte. Die Bühne ist 30 Meter lang und wird mit mindestens 300 Scheinwerfern beleuchtet. Wer schon immer davon geträumt hat, Sänger oder Tänzer zu werden, dann ist er da richtig: die große Bühne. Auf dem Bühnenboden ist eine Drehscheibe mit einem Durchmesser von 16 Metern. Es gibt auch einen Bühnenturm, der ist 36 Meter hoch. Hinter der Bühne schließt sich das Magazin an. Das ist ein Ort, an dem man Bühnenbilder lagern kann.
Malsaal
Als Nächstes sind wir in den Malsaal gegangen. Im Malsaal wird natürlich ganz viel gemalt. Aber nicht auf einer Staffelei, sondern auf dem Boden. Natürlich werden es ganz große Bilder! Dort arbeiten sie aber nicht mit solchen Wasserfarbpinseln, wie wir sie in der Schule haben, sondern mit Bürsten, die zwei Meter lang sind. Es werden auch bis zu 15 000 Farben gemischt. Die sogenannten Prospekte für die Bühnenbilder werden so gemalt, dass sie richtig echt aussehen. Das kann auch manchmal mehrere Wochen dauern. Aber danach hat es sich ja auch gelohnt und alle freuen sich!

Theaterplastik
In diesem Raum werden viele Dinge zusammengebaut oder hergestellt. Dort stand auch eine Figur, die aussah, als ob sie aus Kupfer wäre. Fünf Kinder sollten sie hochheben, aber da sie nur aus Styropor war, war sie sehr leicht. Dabei sah sie so schwer aus. Maske
In der Maske werden die Schauspieler geschminkt. Hier werden auch aus echten Haaren Perücken gemacht. Jedes Haar wird einzeln per Hand auf ein Netz gesetzt. Die Perücken haben etwa 50 000 bis 70 000 Haare. Bis eine Perücke fertig ist, vergehen zirka 40 Stunden. In der Maske werden aber auch Nasen hergestellt, zum Beispiel für das "Sams".

Schneiderei
Es gibt eine Schneiderei für Männerkleidung und eine Schneiderei für Frauenkleider. Die Schneiderinnen sind für die Kleidung zuständig. Bevor die Schneiderinnen beginnen, bekommen sie eine Skizze. Diese müssen sie genau anschauen, damit das Kostüm auch farblich so aussieht wie auf der Skizze. Manchmal ist ein Kostüm so aufwändig, dass die Schneiderin 50 bis 80 Arbeitsstunden braucht, bis es fertig wird. Schwierig wird es, wenn ein Kostüm für eine Schauspielerin hergestellt wird und diese dann erkrankt. In Windeseile muss das Kleid geändert werden. Die Arbeit der Schneiderinnen ist echt anstrengend, und ich hätte nie gedacht, dass man in ein Kleidungsstück so viel Arbeit und Zeit hineinsteckt.

Kostümfundus
Das Theater hat einen Kostümfundus. Dort werden alle Kleider, Schuhe, Hüte und noch vieles mehr aufbewahrt. Es gibt weit mehr als 20 000 Kleidungsstücke. Wir durften durch einen Gang gehen. Auf der einen Seite waren lauter Hochzeitskleider und auf der anderen Seite waren lauter Jacken. Wir mussten gut aufpassen und durften nichts anfassen. Ich fand die Kleider so superschön, dass ich zu Hause auch gleich ein Kleid angezogen habe.

Unsere Meinung
Die Führung war hochspannend. Wir waren so oft mit der Klasse im Theater (Jim Knopf, Die kleine Hexe, Das Sams, Die Bremer Stadtmusikanten) und waren immer sehr begeistert. Nun sind wir aber auch ganz begeistert und auch sehr erstaunt, mit wie viel Anstrengung, Zeit und Mühe jedes Theaterstück auf die Bühne gebracht wird. Eigentlich sind dann acht Euro für den Eintritt gar nicht so viel!

Eine Fotogalerie zum Theaterbesuch gibt es auf http://www.bzetti.de.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 27. März 2015: PDF-Version herunterladen

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