Ein Ergebnis, das überrascht

Zisch-Reporterin versucht herauszufinden, wie sich ein trockener Sommer auf die Bäume auswirkt .  

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Mit dem Maßband wird der Umfang eines ...von einem Jahr zum anderen berechnen.   | Foto: Christian Kutzer
Mit dem Maßband wird der Umfang eines Baumes einmal pro Jahr an einer bestimmten Stelle gemessen. So kann man den Zuwachs von einem Jahr zum anderen berechnen. Foto: Christian Kutzer

Wisst ihr noch, als es im Sommer 2018 so heiß war und alle am See oder in den Schwimmbädern waren? Ich fand das warme Wetter so toll. Wir sind fast jeden Tag an den See oder ins Schwimmbad gegangen. Es gibt nichts Besseres, als jeden Tag tolles Wetter zu haben. Oder? Als ich dann im September wieder in die Schule ging, sah ich eine Thujahecke, die jeden Tag brauner und brauner wurde und irgendwann abgestorben war. Ich überlegte, ob die Thujahecke vielleicht vertrocknet war und fing an, Fragen zu stellen.

Ich fragte meinen Papa Christian Kutzer, der sich sehr gut mit Bäumen auskennt, was denn eigentlich mit unseren Bäumen passiert. Und so begann ich mit Unterstützung meines Vaters, an unseren eigenen Bäumen zu forschen.

Jedes Jahr bekommt jeder Baum einen neuen Jahrring. Wenn er genügend Nährstoffe, Sonne und Wasser hat, werden die Jahrringe dicker, ansonsten werden sie dünn. Auf unserer Wiese bei Hecklingen suchten wir uns 17 gleichaltrige Walnussbäume aus. Die Bäume, die wir ausgesucht hatten, beschrifteten wir mit Zahlen und markierten den sogenannten BHD mit Baumkreide. Das ist der Durchmesser in Brusthöhe, also ungefähr in der Höhe 1,30 Meter.

Den BHD (Brusthöhendurchmesser) für jeden Baum misst man dann jedes Jahr mit einem Durchmessermaßband und trägt ihn in eine Tabelle ein. In der Tabelle stehen auch die Daten der letzten Jahre. Im Winter, wenn die Bäume keine Blätter mehr haben, kann man die Bäume vermessen, denn dann wachsen sie nicht.

Für die Vermessung braucht man ein Klemmbrett als Schreibunterlage für die Tabelle und ein Durchmessermaßband. Zum Vermessen geht man an einen der ausgesuchten Bäume, hält das Maßband an der einen Seite fest und geht danach mit dem Maßband einmal um den Baum, liest die Zahl ab und trägt sie in die Tabelle ein.

Guter Zuwachs trotz Trockenheit

Ich habe die alten Daten von meinem Papa bekommen, der die Bäume schon im letzten Jahr vermessen hatte. Und dann kann man den letztjährigen Durchmesser vom gerade gemessenen Durchmesser eines Baumes subtrahieren. Danach hat man als Ergebnis den Zuwachs, wie viel der Baum in diesem Jahr dicker gewachsen ist. Im nächsten Winter wollen wir die Bäume wieder vermessen.

Ich rechnete jeweils den Durchschnitt von den 17 Walnussbäumen für das Dickenwachstum der Jahre 2016 bis 2020 aus. Mein Papa besorgte mir die Regendaten für diese Zeit aus dem Internet. Nun suchte ich mir das trockenste Jahr aus, und zwar 2018. Dann schaute ich, wie viel die Bäume in dem trockensten Jahr, verglichen mit den anderen Jahren, gewachsen sind. Die Bäume sind in dem trockensten, heißen Jahr 2018 am dicksten gewachsen. Dafür aber im darauffolgenden, regenreichen Jahr 2019 sehr schlecht, nur 0,9 Zentimeter. Es ist ein seltsames Ergebnis, dass die Bäume von allen untersuchten Jahren im trockensten Jahr 2018 am besten gewachsen sind. Das hätte ich nicht gedacht. Nämlich durchschnittlich 1,56 Zentimeter.

Ich überlegte und diskutierte mit meiner Familie, warum das so ist. Es könnte sein, dass die Bäume trotz des fehlenden Regens noch genug Wasser hatten, weil der Lössboden das Wasser vom letzten Jahr lange speichern konnte.

Unsere Wiese liegt unten im Tal, also könnte es auch sein, dass die Bäume wegen des Hangs noch unterirdisch fließendes Wasser bekommen haben. Oder, dass sie die ganze Energie benutzt haben, um zu wachsen, aber dann hatten sie keine Reservestoffe eingelagert und sind dann deshalb im nächsten Jahr schlechter gewachsen.

Jedenfalls wollen wir auch in den nächsten Jahren unsere Bäume vermessen und schauen, wie sie dann gewachsen sind. Vielleicht haben wir ja auch etwas übersehen oder einen anderen Fehler gemacht.
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