Der vor einem Jahr gewählte französische Staatspräsident François Hollande gilt als sympathisch, vor allem aber als entscheidungsschwach und wankelmütig.
Es tut sich was im Zentrum der Macht. Limousinen rollen im Minutentakt durch das Tor des Élysée-Palasts, kommen auf knirschendem Kies zum Stehen. Fahrer reißen Wagentüren auf. Männer in dunklen Anzügen schälen sich aus dunklen Fonds, schreiten die Freitreppe des Palasts hinauf, streben dem Festsaal entgegen, wohin der Hausherr geladen hat. Prunk aus Zeiten, in denen Frankreich noch eine Weltmacht war, erwartet die Besucher. Stuckgirlanden und Barockengel erstrahlen im Glanz der Kronleuchter. Selbst Klappstühle und in den Boden eingelassene Gitter glitzern golden. Ein Saaldiener kündigt das Nahen des Gastgebers an wie ein Herold die Ankunft des Königs. ...