Interview mit einem Feuerwehrmann

Ein Job zwischen Feuer und Wasser

Daniel Disch (40) ist Vizekomandant der Feuerwehr Weisweil und Uwe Wiedemer (52) Zugführer der Feuerwehr Kehl. Nico Wiedemann, Mike Kunzelmann und Simon Kern haben mit ihnen über ihr ehrenamtliches Engagement gesprochen.  

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Feuerwehrmänner im Einsatz  | Foto: dpa
Feuerwehrmänner im Einsatz Foto: dpa
Zischup: Wie seid ihr zur Feuerwehr gekommen und wie lange seid ihr schon dabei?
Daniel Disch: Wir sind beide über unsere Väter, schon vor über 20 Jahren zur Feuerwehr gekommen.

Zischup:
Welche Aufgaben sind bei der Feuerwehr zu erledigen?
Uwe Wiedemer: Unsere Aufgaben sind sehr vielfältig, ein großer Teil besteht natürlich aus der Brandbekämpfung und auch Verkehrssicherung. Der andere Teil besteht aus technischen Hilfsleistungen aller Art. Natürlich gibt es bei uns am Rhein auch verstärkt Aufgaben wie Wasserrettung und auch Höhensicherung.

Zischup: Wie läuft das bei euch ab, wenn eine Meldung eintrifft?
Disch: Zunächst ruft ein Passant oder Angehöriger bei der Leitstelle an und meldet den Vorfall. Danach wird der Vorfall in den Computer eingegeben und entschieden, welche Fahrzeuge und wie viele
Löschzüge zum Einsatz kommen.

Zischup: Was sind die ersten Arbeitsschritte an der Unfallstelle?
Wiedemer: Als erstes sollte man die Unfallstelle absichern und wenn nötig den Verkehr umleiten.
Danach teilt sich die Arbeit auf, ein Teil erkundet die Unfallstelle und der andere Teil legt alle benötigten Materialien bereit. Dann kann man mit der Rettung beginnen.

Zischup: Wie wird man Feuerwehrmann und wie läuft die Ausbildung ab?
Wiedemer: Man sollte je nach angestrebten Dienstgrad eine entsprechende Schulausbildung haben und bewirbt sich dann damit. Danach muss man einen Eignungstest absolvieren. Ein Feuerwehrmann sollte auch gute körperliche Fitness haben. Die Grundausbildung dauert zwei Jahre, mit weiteren Lehrgängen bildet man sich fort.

Zischup: Wie viele Leute rücken bei einem Einsatz aus?
Disch: Je nachdem, wie groß der Einsatz ist, rücken unterschiedlich viele Feuerwehrmänner aus. Meistens sind bei einem Einsatz zwischen vier und 21 Personen im Einsatz. Bei Großeinsätzen sind aber bis zu 80 im Einsatz.

Zischup: Wann hat man Dienst?
Wiedemer: Man hat bei uns in Kehl eine 24-Stunden-Schicht und wieder ein bis zwei Tage frei.

Zischup: Euer Job ist gefährlich, wie geht man mit den Gefahren um?
Disch: Die Feuerwehr sollte sehr diszipliniert und vorsichtig arbeiten und vor allem sollte keine Panik ausbrechen.

Zischup: Wie lange dauert es, bis ihr einsatzbereit seid?
Wiedemer: Vom Anruf bis zum Eintreffen an der Einsatzstelle dürfen nicht mehr als zehn Minuten vergehen, das ist die Vorgabe . Normalerweise benötigen wir circa sechs bis acht Minuten.

Wir haben auch einmal ein brennendes Schiff durch unser Löschwasser im Rhein versenkt.

Zischup: Wann passieren die meisten Unfälle?
Disch: Die meisten Verkehrsunfälle passieren freitags und samstags zwischen 2 und 3 Uhr morgens,
nach Fest- und Disco-Besuchen.
Wiedemer: Statistisch sind die meisten Brandeinsätze zwischen 14 und 16 Uhr.

Zischup: Was waren eure schlimmsten Einsätze?
Wiedemer: Immer wenn Kinder oder bekannte Personen betroffen sind.
Disch: Wir mussten einmal eine Leiche aus einem Gewässer bergen.

Zischup: Gab es auch schon kuriose Einsätze bei euch?
Wiedemer: Ein Schiff brach wegen falscher Beladung in der Mitte durch und wir haben auch schon
ein brennendes Schiff durch unser Löschwasser im Rhein versenkt.

Zischup: Was ist der Unterschied zwischen der Feuerwehr und dem THW?
Disch: Die Feuerwehr wird von der Stadt aufgestellt, bekämpft Feuer und gibt technische Hilfeleistung.
Das THW wird vom Bund aufgestellt und macht Großeinsätze wie bei Hochwasser oder einem Erdbeben.

Zischup: Wer wartet die Fahrzeuge, Pumpen und Schläuche?
Wiedemer: Bei großen Feuerwehren gibt es hauptamtliche Arbeiter, die die Materialien der Feuerwehr warten. Bei kleineren Feuerwehren kümmert sich ein Gerätewart um die Materialien.

Zischup: Hat die Feuerwehr genügend Nachwuchs?
Disch: Allgemein ist es ziemlich eng mit Nachkommenden. Es ist bei Dorffeuerwehren meist so, dass
meistens der Sohn eines Mitglieds auch in die Feuerwehr eintritt und dadurch genügend Nachwuchs da ist. Bei Stadtfeuerwehren sind die Nachwuchssorgen größer.

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