Ein Leben für die Knolle
Die Entwicklung des Kartoffelanbaus in Forchheim am Beispiel der Familie Weis.
FORCHHEIM. In der Kindheit das Stecken, Häufeln und Ausmachen der Kartoffeln mit dem Pflug, dann der Siegeszug der Traktoren und der erste Vorratsroder auf dem Acker, schließlich der Einsatz von Vollerntern und die revolutionäre zielgerichtete Produktion von Frühkartoffeln: Der heute 61-jährige Landwirt Edmund Weis und seine Frau Felizitas haben die rasante Entwicklung der letzten 50 Jahre in diesem Metier selbst miterlebt und wissen: Statt Knochenarbeit wie früher bedeutet Kartoffelanbau heute eine ständige Anpassung an die Bedingungen des Handels.
Bereits Großvater Hermann und Vater Willibald haben Kartoffeln zentnerweise mit dem Pferdefuhrwerk zur Kundschaft nach Freiburg gekarrt. "Es war eine Plagerei", so Enkel Edmund Weis. In guten Zeiten konnten die Vorfahren zwar in einer Straße bis zu sechzig Zentner Lagerware verkaufen, die Säcke mussten aber einzeln in die Keller getragen werden.Bis Mitte der 1950er Jahre versorgten die Familie Weis und viele andere Forchheimer Bauern ihre städtische Kundschaft im Spätherbst nach der Kartoffelernte mit ...