Ein Ort zum Leben und Arbeiten

Ettenheim mit seiner malerischen Altstadt hat viele Facetten und feiert 50 Jahre Gemeindegebietsreform.  

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Bummeln, schauen und wohlfühlen: Die Innenstadt mit ihren historischen Häusern verleiht Ettenheim ein besonderes Ambiente. Foto: Wolfgang Künstle
Ettenheim – 50 Jahre Eingemeindung – das beschauliche Rohanstädtchen mit seinen schmucken Fachwerkbauten, eingebettet zwischen Rheinebene und Schwarzwald, steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der Ortenauer Gemeindereform. "Die Gemeindegebietsreform von 1975 hat den Grundstein für eine erfolgreiche gemeinsame Entwicklung gelegt", hob Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz in einer Mitteilung im Vorfeld des Jubiläums hervor. Mit Stolz könne man heute auf das Erreichte zurückblicken: Eine starke Gemeinschaft, eine verbesserte Infrastruktur und ein kulturelles Miteinander, das die Region lebendig und zukunftsfähig mache, würden die Stadt prägen.

Jubiläumsfest
Allemal ein Grund zum Feiern also, und dies wird am 24. und 25. Mai auch würdig getan. Ein buntes Fest mit einem vielfältigen Programm für die ganze Familie soll an den Zusammenschluss der Gemeinden in der südlichen Ortenau erinnern. Es findet rund ums Rathaus, im Hof des Pfarrzentrums, im Rohanhof, in der Rohanstraße sowie in der Ettikostraße statt und vereint die reiche Vielfalt der Barockstadt und der Ortschaften. Von Vereinen über Musikgruppen bis hin zu Schulen und Kindergärten sind alle Teil des Programms. Und nicht zuletzt weil der populäre Entertainer und Schwarzwaldbotschafter Hansy Vogt seit rund 20 Jahren mit seiner Familie in Ettenheim lebt, bestreitet dieser den Abschluss der vielfältigen Feierlichkeiten. Der populäre Schlagersänger schätzt die ländliche Idylle in der Rohanstadt. Grobes Straßenpflaster, steile Straßen und Gässchen prägen den Kern der 12.000-Einwohner-Stadt. Über der Altstadt thront, weithin sichtbar, die gut 250 Jahre alte römisch-katholische Stadtkirche St. Bartholomäus.

Arbeitsplätze
Industrie findet man nur wenig in Ettenheim, man lebt vom Handwerk und den Dienstleistungen. "Die Industrie bringt aber die meiste Gewerbesteuer", sagt Bruno Metz, seit 30 Jahren Bürgermeister Ettenheims. "So gesehen dürfte es gerne ein wenig mehr sein." Industrieansiedlungen finden sich vorwiegend im Industriepark westlich der Stadt und im interkommunalen Gewerbegebiet Dyn A5, einem Gemeinschaftsprojekt mit der Stadt Mahlberg. Viele Arbeitsplätze generieren die Schulen. Rund 400 Lehrkräfte arbeiten an den Ettenheimer Bildungsstätten, mehr als 150 Berufstätige finden Beschäftigung in den Räumen des früheren Krankenhauses dank des Nachfolgekonzepts mit Reha Südwest und dem Zentrum für Gesundheit Ortenau. Berufstätige Ettenheimer pendeln auch nach Lahr, Offenburg oder Freiburg.

Schulen
Mit rund 3700 Schülern ist Ettenheim bekannt als Schulstadt. Rund die Hälfte der Schüler besuchen die Heimschule St. Landolin, die fünf Schularten vereint: Allgemeinbildendes Gymnasium, Sozialwissenschaftliches und Wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium, Kaufmännisches Berufskolleg I und Realschule. Das städtische Gymnasium besuchen rund 550 Schüler, weitere 800 das August-Ruf-Bildungszentrum.

Damit verfügt die Stadt Ettenheim über zwei Gymnasien, zwei Realschulen und eine Werkrealschule. "Das Aufeinandertreffen mehrerer Schulen führt zu einem Wettbewerb, der den Schülern entgegenkommt", sagt Metz zufrieden. Mit der Rückkehr des G9-Zuges müssten allerdings neue Räume geschaffen werden. Auch die Ganztagsbetreuung ziehe einen Kraftakt für die Stadt nach sich, besonders für die Grundschulen in Altdorf und Münchweier – mehr als fünf Millionen Euro werden fällig.

Sehenswürdigkeiten
Neben der historischen Altstadt der Kerngemeinde stellt die ehemalige Wallfahrtskirche St. Landelin in Ettenheimmünster mit der besterhaltenen Silbermannorgel rechts des Rheins und ihrer künstlerisch wertvollen Ausstattung eine überregional bekannte Sehenswürdigkeit dar. Sie zählt zu den schönsten Barockkirchen und damit zu einem Kleinod am Oberrhein. Herausragend ist auch der Prinzengarten im Westen der Altstadt vor dem südlichen Stadttor gelegen. Der rund 3900 Quadratmeter große Garten wurde erstmals im Jahr 1721 urkundlich erwähnt und dient als Veranstaltungsort.

Tourismus
Ettenheim erreichte im vergangenen Jahr erstmals die Grenze von 100.000 Übernachtungen. Dabei profitiert die Barockstadt wesentlich vom nahen Europa-Park. Auch der Campingplatz mit Urlaubern und zahlreichen Dauercampern sorge für Tourismuserfolge. Der Tourismus steigere laut Bruno Metz die Lebensqualität im Ort und stärke die Umsätze in der Gastronomie und im Handel. Mehrere Weingüter und etliche Restaurants mit Außengastronomie schaffen Aufenthaltsqualität und Genuss.

Kultur
Das kulturelle Angebot Ettenheims ist breit. Aushängeschild ist seit mehr als 25 Jahren der Kulturkeller in der Winterschule. Ähnlich lange wird bereits die ehemalige Synagoge im Ortsteil Altdorf – umbenannt in Kunsthalle Altdorf – für Ausstellungen, Konzerte oder Lesungen genutzt. Einmal im Jahr bringt das dreitägige Straßenkulturfestival Kukuk Jonglage, Clownerie, Pantomime, Musik und Artistik von internationalen Künstlern in die Ettenheimer Innenstadt. Mehrere Kunstgalerien wie die Galerie Treiber in Ettenheimmünster ergänzen das kulturelle Portfolio Ettenheims.

Infrastruktur
Für die Familien Ettenheims besteht ein breites Angebot von der Kleinkindbetreuung bis zur Seniorenarbeit. Auch verkehrstechnisch ist die Lage ausgezeichnet. "Ettenheim liegt nah an der Autobahn und den Bahnhöfen Orschweier und Ringsheim – aber doch so weit weg, dass es nicht stört", formuliert Metz lachend. Breit aufgestellt ist der Handel; man bekommt alles für den täglichen Bedarf und weit darüber hinaus in Geschäften. Metz spricht von einem Ort der kurzen Wege, in denen vieles zu Fuß erledigt werden könne. Während seiner bisherigen Amtszeit wurden fußläufige Verbindungen geschaffen, insbesondere auch Seniorenheime angebunden. Mit dem neuen Wasserwerk hat Ettenheim gleichermaßen in die Zukunft investiert wie in den Bereichen Umweltschutz und Ökonomie.

Bereits seit dem Jahr 2000 betreibt Ettenheim den größten Windpark im Schwarzwald, 60 Prozent des Stroms der Gesamtstadt werden heute schon mit erneuerbaren Energien erzeugt, in zwei Jahren sollen dank drei weiterer Windräder sogar 100 Prozent erreicht werden. Zudem betreibt Ettenheim eine der größten Solarthermieanlagen in Baden-Württemberg.

Besonders das Angebot für ältere Bewohner präsentiert der Bürgermeister mit Stolz. "Die Arbeit des Seniorenrates ist beispielhaft in der Stadt." Und er verweist in diesem Zusammenhang auf das ADAC-Sicherheitstraining für ältere Menschen mit dem E-Bike und dem Auto. Das Schwimmbad fungiere nicht zuletzt als Treffpunkt für Jung und Alt.
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