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Zisch-Schreibwettbewerb Herbst 2022

Ein ungebetener Gast

  • bzt

  • Di, 22. November 2022, 11:32 Uhr
    Schreibwettbewerb

Von Valerie Bürgelin, Klasse 4c, Rosenburgschule, Müllheim

  | Foto: Ferdinando Terelle
Foto: Ferdinando Terelle
Es war ein sommerlicher Samstagmorgen. Meine Familie traf sich am Tisch zum Frühstücken. Wie immer hatten mein Bruder und ich den Tisch gedeckt. "So schön!", freute sich Mama. An Papas Platz lag die Badische Zeitung. Als er sie durchblätterte, rief er auf einmal: "Oh Valerie, schau mal! Heute gibt es einen spannenden Zeitungsartikel über ausgestorbene Tierarten und ein Interview mit Bahati Zisch." "Ja, vielleicht lese ich die Zeitung später, jetzt habe ich einen Riesenhunger", erwiderte ich. Ich hatte, ehrlich gesagt, gar keine Lust zum Lesen. Das war das allerletzte Ferienwochenende, am Montag würde die Schule wieder losgehen. Ich wollte keine Minute verlieren, wollte die Zeit nur zum Spielen nutzen und einfach frei haben… Der Zeitungsartikel kann warten, dachte ich, aber die Freunde und die Spiele nicht! So verbrachten wir den ganzen Tag im Garten, das war so schön, lustig und befreiend. Die Temperaturen waren angenehm, die Hitze war vorbei. Ein kleiner Wind brachte die Sonnenblumen zum Tanzen, das war herrlich! Langsam wurde es dunkel und ich verabschiedete mich von meinen Freunden.

Nach dem anstrengenden Tag blieb ich noch ein paar Minuten draußen bei meiner Familie, doch bald verabschiedete ich mich. "Ich gehe ins Bett, gute Nacht und schlaft gut", sagte ich. Wenige Minuten später war ich schon tief eingeschlafen. Doch mitten in der Nacht wurde ich plötzlich wach und hörte komische Geräusche: "Bumm, bumm, platsch, bang." Etwas drehte sich wie ein Helikopter oder wie ein Wirbelsturm über mir. Es war ein unglaubliches Chaos, das sich nun in meinem Zimmer abspielte. "Mamaaaaa", rief ich, "eine Fledermaus ist bei mir!" Meine Mama kam angerannt, machte das Licht an und sagte leise: "Valerie, versteckt dich bitte unter der Decke!" Ich hatte schreckliche Angst." Nun kam Papa an und war noch ganz ahnungslos. Als er merkte, was Sache war, meinte er: "Da gehe ich nicht rein, Fledermäuse können beißen". Seine Beine bewegten sich wie ein Wackelpudding. Doch Mama blieb ruhig, mutig zog sie eine Decke über ihren Kopf und holte mich raus. Im Schlafzimmer meiner Eltern war ich endlich in Sicherheit. Meine Mutter ging zurück ins Kinderzimmer. Die Fledermaus hatte inzwischen hunderte von panischen Runden in meinem Zimmer gedreht und dabei unzählige Sachen mit sich gerissen. Mama überlegte. Dann machte das Licht aus und öffnete das Fenster. Die arme erschrockene Fledermaus flog hektisch hin und her und schließlich von ganz alleine wieder raus. Wenige Minuten später nach dem großen Abenteuer waren wir alle wieder friedlich eingeschlafen. Mein Bruder hat von dem, was in dieser Nacht passiert ist, gar nichts mitbekommen. Lebewohl kleines Fledermäuschen! Warum hast du mich als deine Gastgeberin gewählt?

Ressort: Schreibwettbewerb

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