Einblick in die Arbeit des E-Werks Mittelbaden

ZISCH-AKTIONSTAG: Gemeinsam mit Betti Z. erfahren die Kinder der Klasse 4c der Luisenschule in Lahr, wie erneuerbare Energien funktionieren und warum es sie braucht.  

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Die Klasse 4c der Luisenschule Lahr mi... Evelyn Wegmann vor dem E-Werk in Lahr  | Foto: Elisa Ertinger
Die Klasse 4c der Luisenschule Lahr mit Betti Z. und Lehrerin Evelyn Wegmann vor dem E-Werk in Lahr Foto: Elisa Ertinger

Am Dienstag, den 21. Juni, waren wir, die Klasse 4c der Luisenschule Lahr, zu Besuch im Lahrer E-Werk. Durch die Aktionstage der Badischen Zeitung bekamen wir eine Führung durch das Gebäude.

Heike Baumann, eine Energieberaterin, und auch Reporterin Betti Z. empfingen uns um 9.50 Uhr vor der Eingangstür des Unternehmens. Sie führten uns zu einem Besprechungsraum, in dem uns eine Präsentation erwartete. Heike Baumann erklärte uns, welche Möglichkeiten es gibt, mit Sonne, Wind und Wasser Strom zu erzeugen. Das große Problem der heutigen Zeit ist der Klimawandel. Es werden viel zu viel Gase in die Atmosphäre geblasen, die für die Umwelt sehr schädlich sind. Darunter fallen zum Beispiel Kohlenstoffdioxid, Methan und auch Lachgas, das durch Überdüngung der Felder entsteht.

Durch all diese Schadstoffe wird der Treibhauseffekt begünstigt. Es entstehen immer mehr Naturkatastrophen, längst gibt es die Tornados nicht mehr nur in Nordamerika, sondern auch bei uns. Auch Überschwemmungen oder extreme Trockenheit gehören inzwischen zu unserem Klima. Die Frage ist, was wir dagegen tun können. Ein guter Anfang wäre die klimaneutrale Produktion von Strom. Heike Baumann begann damit, uns die Möglichkeit der Nutzung von Sonnenenergie zu präsentieren.

Die Kraft der Sonne kann zur Gewinnung von Strom sehr gut genutzt werden, und zwar durch Photovoltaikanlagen. Inzwischen findet man diese auf vielen Dächern von Wohnhäusern. Es gibt sogar schon schwimmende, also Floating-PV- Anlagen auf Baggerseen, wie in Renchen. Außerdem gibt es sogar Bifaziale Module, diese können die Sonnenenergie von beiden Seiten der Zellen nutzen. Sie stehen manchmal senkrecht auf Feldern, was den Vorteil hat, dass die Felder trotzdem landwirtschaftlich bearbeitet werden können. Weiterhin wird die Sonnenkraft noch zur Erwärmung des Brauchwassers beziehungsweise des Betriebswassers genutzt werden. Das ist Wasser, das man nicht trinken kann, aber zum Wässern benutzt. Genauso wie Photovoltaikanlagen, findet man daher auch Solarthermie auf einigen Dächern.

Die Windenergie stellt auch einen großen Faktor in der klimaneutralen Energiegewinnung dar. Wir haben erfahren, dass es Onshore- (an Land) und Offshore- (auf See) Anlagen gibt. Es handelt sich hierbei um Windräder, die mit Hilfe von Rotoren Bewegungsenergie in Strom verwandeln. Die dazu genutzten Windräder werden immer höher. Im Jahre 1980 war ein Windrad nur um die 40 Meter hoch, wohingegen die Höhe heute ungefähr 240 Meter erreicht. Heutzutage kann ein Landwindrad 2250 Haushalte mit Strom versorgen. Ein Windrad im Meer kann sogar 22 000 Haushalte mit Strom versorgen, obwohl die Anlagen dort nicht so hoch sind, wie die an Land. Aber auf dem Meer weht natürlich mehr Wind. Schließlich zeigte uns Heike Baumann noch auf, wie die Strömungsenergie des Wassers für die Stromerzeugung genutzt werden kann. Die Strömungskraft des Wassers treibt Turbinen an, die wiederum die Bewegung in Strom umwandeln. Um die Wasserkraft zu verstärken, werden Stauseen angelegt. Vor die Turbinen werden so genannte "Rechen" installiert, die sehr engmaschig sind. Dadurch kommen zum einen keine Fische zu Schaden und zum anderen werden die Turbinen vor Dingen geschützt, wie zum Beispiel Treibholz.

Schließlich wurde uns auch noch über Geothermie berichtet. Mit Hilfe dieser ist es möglich, die Erdwärme zu nutzen. Man kann dies zum Heizen von Wohnhäusern verwenden oder auch zur Energiegewinnung.

Nach diesem sehr ausführlichen und interessanten Vortrag verließen wir den Besprechungsraum und wurden auf dem Außengelände von Michael Studer und Michael Bruder empfangen. Sie sind beide für die Ausbildung der Azubis zuständig. Es gibt 21 Azubis für den Elektronikbereich im Lahrer E-Werk. Die Männer zeigten uns Transformatoren, die in der Lage sind, aus einer Spannung von 110 000 Volt eine Spannung von 230 Volt zu erzeugen. Weiterhin besichtigten wir das Schalthaus, in dem es für jeden Stadtteil einen Ein- und Aus-Schalter für die Stromversorgung gibt. Wir hätten da gerne mal draufgedrückt, das war aber natürlich nicht erlaubt.

Schließlich durften wir noch einen Blick in die Lernwerkstatt werfen. Dort bekamen wir verschiedene Stromkabel zu sehen, die enorm groß waren. Wo früher noch hauptsächlich Kupfer in den Kabeln benutzt wurde, nimmt man heute eher Aluminium, da das erheblich günstiger ist. Es wurde uns noch erklärt, welche Kabel zu welchem Zweck benutzt werden und wie diese gegen Feuchtigkeit oder Hitze geschützt werden können.

Zum Schluss gingen wir wieder zurück in den Besprechungsraum, dort wurden wir alle mit einer Brezel und Getränken versorgt. Es war ein wirklich toller Vormittag und sehr interessant. Wir wären gerne länger geblieben, da es noch so viel mehr zu fragen gab. Wir möchten uns beim E- Werk für alles bedanken. Wir haben viel Neues gelernt.
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