Bergwacht

"Eine Aufgabe ist der Rettungsdienst in unwegsamem Gelände"

Zischup-Reporter Fabian Wiesler hat mit Matthias Wiesler, dem zweiten Vorstand der Bergwacht Ortsgruppe Wieden, gesprochen.  

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Bergwachtanwärter üben auf dem Nebelhorn bei Oberstdorf  | Foto: dpa
Bergwachtanwärter üben auf dem Nebelhorn bei Oberstdorf Foto: dpa
Zischup: Was sind die Aufgaben der Bergwacht?
Wiesler: Die vier Hauptaufgaben sind zum einem der Rettungsdienst – im unwegsamen Gelände, der Naturschutz, zu dem die Bergwacht 1922 gegründet wurde, die Jugendarbeit und der Katastrophenschutz.

Zischup: Wie viele Mitglieder hat die Ortsgruppe Wieden?
Wiesler: Die Bergwacht Wieden hat 56 ehrenamtliche Mitglieder, davon 43 Kameraden im aktiven Dienst, acht Mitglieder, die keinen aktiven Dienst mehr verrichten, und fünf Anwärter in der Ausbildung.

Zischup: Ab welchem Alter kann man in die Bergwacht eintreten?
Wiesler: Man kann ab dem 14. Lebensjahr in die Bergwacht eintreten. Als Anwärter durchläuft man dann eine drei- bis vierjährige Ausbildung, die mit einer insgesamt dreitägigen Prüfung abschließt. Bereits mit zehn Jahren kann man der Jugendbergwacht beitreten.

Zischup: Sind nach der Prüfung weitere Ausbildungen nötig?
Wiesler: Es gibt da zum einen die regelmäßigen Fortbildungen, um die Abläufe und Neuerungen immer wieder zu üben, etwa in den Bereichen Notfallmedizin oder Technik.Weiterhin gibt es auch Weiterbildungen wie Rettungsspezialist Hubschrauber, Höhenrettung, Baumbergung, Seilbahnbergung, Felsbergung, Ausbilder.

Zischup: Wie lang sind Sie schon in der Bergwacht, haben Sie ein Amt und wenn ja welches?
Wiesler: Ich bin seit 21 Jahren in der Ortsgruppe Wieden und bin einer der zwei stellvertretenden Vorsitzenden.

Zischup: Zu welchen Einsätzen wird die Bergwacht gerufen?
Wiesler: Bei uns in der Ortsgruppe sind es im Winter die Einsätze an den Skiliften in Wieden, sowie auf Teilstrecken der Hohtann-Loipe und dem Fernskiwanderweg auf der Gemarkung Wieden. Im Sommer sind es Verkehrsunfälle und während des ganzen Jahres Notfälle im häuslichen Bereich in unserer Gemeinde. Ebenso wie die Betreuung von Veranstaltungen (Tauziehturnier, Fußballgrümpelturnier, Volkswanderung). Dazu gehört auch die Bergung an den Sesselliften und Seilbahnen im Wiesental. Bisher kam es zum Glück noch nie zu einem Vorfall, aber wir üben die Bergung jedes Jahr an einer Bahn.

Zischup: Wie finanziert die Bergwacht die Materialien, die sie für die Einsätze benötigt?
Wiesler: Durch Benutzungsentgelte für die Einsätze, Fördermittel des Landes und Eigenmittel der Vereine, erwirtschaftet durch Altpapiersammlungen, Hurstaktionen sowie Feste.

Zischup: Hat die Bergwacht Wieden spezielle Geräte für die Bergung?
Wiesler: Da gibt es zum einen die Faserseilwinde, die wir bei der Bergung aus unwegsamen Gelände einsetzen. Des weiteren gibt es die Baumbergestange zur Bergung von Gleitschirmfliegern aus Bäumen und den Seilbahnbergerucksack, der alle nötigen Materialien zur Seilbahnbergung enthält, um einige zu nennen.

Zischup: Können Sie zum Abschluss bitte noch einen typischen Einsatzablauf darstellen?
Wiesler: Den typischen Einsatz gibt es nicht. Das hängt davon ab, ob der Einsatz drinnen oder draußen stattfindet, wie das Wetter ist, ob es einen oder mehrere Verletzte gibt, ob eine Bergung nötig ist oder ob es eine Suchaktion ist. Im allgemeinen werden wir von der Leitstelle in Lörrach alarmiert. Auf dem Funkmeldeempfänger bekommen wir den ersten Verdacht angezeigt, was die Verletzung angeht sowie den Einsatzort. Nachdem wir uns bei unserem Materialdepot die Rucksäcke sowie Funkgeräte abgeholt haben, geht es zum Einsatz. Die ersten Kameraden übernehmen die Erstversorgung des Patienten. Weitere Helfer weisen den Rettungswagen und gegebenenfalls den Notarzt ein. Wird ein Hubschrauber benötigt, gehört es ebenso zu unseren Aufgaben, diesen einzuweisen.

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