Zischup-Interview mit Wolfgang Ahrendt übers Auswandern

"Eine ganz tolle Natur"

Wolfgang Ahrendt kommt aus Deutschland, lebt aber seit 17 Jahren in Schweden. Anna Ahrendt aus der Klasse 8.2 des Evangelischen Montessori-Schulhauses in Freiburg, hat ihn interviewt.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Zischup: Wieso bist du nach Schweden gegangen?
Ahrendt: Ich bin nach Schweden gegangen, weil ich da eine Stelle gefunden habe, die ich auf diese Art woanders nicht gefunden hätte.
Zischup: Und was machst du in deinem Beruf?
Ahrendt: Ich bin jetzt Professor an der Universität in Göteborg. Aber als ich nach Schweden gegangen bin, hatte ich gerade erst meinen Doktor gemacht und war dann in Göteborg Assistenzprofessor.
Zischup: Wie bist du nach Schweden gekommen?
Ahrendt: Ich bin mit der ganzen Familie mit dem Auto hochgefahren, von Karlsruhe, wo wir damals gewohnt haben, bis Kiel und von dort auf die Fähre, die die ganze Nacht fährt. Morgens kamen wir dann in Göteborg an. Das war sehr schön.

Zischup: Was gefällt dir an Schweden?
Ahrendt: Schweden hat eine ganz, ganz tolle Natur: Seen, viele wilde Wälder und eine ganz tolle Küste. Gerade Göteborg hat eine unheimlich schöne, felsige Küste mit vielen Inseln. Die Natur ist sehr, sehr schön.
Die Menschen sind sehr ruhig, nicht so hektisch und die Gesellschaft versucht sich um die Leute zu kümmern, die es nicht so gut haben.
Zischup: Und was gefällt dir an Schweden nicht?
Ahrendt: Das Land ist sehr bürokratisch. Es ist sehr zentral organisiert, man kann alles nur auf eine Art machen und auf keine andere Art, und die Menschen sind zwar freundlich, aber sehr zurückhaltend.

Zischup: Was gibt es für Unterschiede zwischen Deutschland und Schweden?
Ahrendt: Die Mentalität ist ganz unterschiedlich. Ich sagte gerade, die Schweden sind zurückhaltender als die Deutschen, aber eben auch ruhiger. Ein weiterer großer Unterschied ist, dass die Menschen in Deutschland gerne unterschiedliche Sachen machen. Jeder ist ein bisschen anders. In Schweden sind die Menschen natürlich auch verschieden, aber sie versuchen irgendwie das Gleiche zu machen. Man versucht immer, es so zu machen, wie es die Nachbarn machen, wie es die Freunde machen. Man folgt der Mode.
Zischup: Möchtest du mal wieder zurück nach Deutschland?
Ahrendt: Das ist eine schwierige Frage. Ich bin nicht ganz sicher. Im Moment geht es mir gut in Schweden, aber ich freue mich jedes Mal, wenn ich nach Deutschland komme, weil das Essen in Deutschland besser ist und weil die Menschen offener sind. Ich könnte mir vorstellen, dass ich, wenn ich älter und pensioniert bin, vielleicht zurückkehren will.

Zischup: Wäre es eine große Umstellung, wieder zurück nach Deutschland zu kommen?
Ahrendt: Ich glaube schon. Ich kenne Deutschland zwar gut, weil ich lange hier gelebt habe. Aber ich bin jetzt schon 17 Jahre weg. Wenn ich nochmal so lange wegbleibe und dann zurückkomme, werde ich mich zwar über die Dinge freuen, die mir in Deutschland besser gefallen, mich aber bestimmt auch über die Dinge ärgern, die mir in Deutschland nicht so gut gefallen.

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel