Eine pazifistische Idealistin im Horror des Weltkriegs
COMICVERFILMUNG: Mit "Wonder Woman" bekommt erstmals eine weibliche Superheldin ihre eigene Geschichte.
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Mit dem Flop "Superman vs. Batman" hatte "DC" die emotionalen Beschränktheit grimmiger Maskulinität allzu mutig erforscht. Immerhin kam am Ende des Filmes Gal Gadot als "Wonder Woman" neu ins Team, deren Geschichte nun in einem Prequel erzählt wird. Eigentlich heißt die Wunderfrau Diana und lebt als Tochter der Königin Hippolyta (Connie Nielsen) auf einer malerischen Insel. Die Amazonen widmen sich intensiv dem Kampftraining, denn sie wissen, dass das matriarchale Paradies vor dem Kriegsgott Ares nicht ewig verborgen bleiben wird. Dann durchbricht US-Spion Steve Trevor (Chris Pyne) mit einem Doppeldecker die Schutzmembran, und die deutschen Verfolger lassen nicht lange auf sich warten. Schließlich wütet draußen gerade der Erste Weltkrieg. Diana ist entschlossen, die Menschheit vor Ares zu retten, und reist mit Trevor zunächst nach London und später an die belgische Westfront.
Eine pazifistische Idealistin im Horror des Weltkriegs: Die Mischung aus Naivität, Courage und Kampfkraft, mit der Diana zu Werke geht, bestimmt den besonderen Charme des Filmes. Wenn Diana in schnittiger Amazonen-Montur über die Schützengräben springt und die MG-Salven an ihrem Schild abprallen, dann ist das auch ein mythisches Wunschbild weiblicher Überlegenheit gegenüber männlichen Destruktionskräften.
Regisseurin Patty Jenkins ("Monster") geht ihren Film mit einer guten Portion feministischer Subversionskraft an, spielt mit den Geschlechterklischees und bringt dann wieder in bester alter Hollywood-Tradition ihre Heldin ganz unironisch zum Leuchten. Gal Gadot ist jede Großaufnahme wert. Dabei liegt der Kern der Sexyness ihrer Figur definitiv nicht in der knappen Kostümierung, sondern in deren Tatkraft.
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