Zisch-Interview

"Einen ausgereiften Plan B hatte ich nicht"

Michael Gregoritsch ist Stürmer beim SC Freiburg. Im Interview verrät er, was sein Lieblingsessen ist und was Freiburg für ihn so besonders macht.  

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Michael Gregoritsch (Mitte) jubelt nac...s) im Europa-Park-Stadion in Freiburg.  | Foto: Tom Weller (dpa)
Michael Gregoritsch (Mitte) jubelt nach seinem Tor zum 1:0 gegen den FC Augsburg Ende Januar gemeinsam mit Lucas Höler (links) und Christian Günter (rechts) im Europa-Park-Stadion in Freiburg. Foto: Tom Weller (dpa)
Michael Gregoritsch ist nicht nur Profispieler beim SC Freiburg, sondern auch österreichischer Nationalspieler. Zisch-Reporter Til Voss hat ihn Anfang März in einer Bäckerei zum Interview getroffen. Zu Beginn des Gesprächs bot Gregoritsch dem Nachwuchs-Journalisten das "Du" an und spendierte eine Laugenbrezel.

Zisch: Jetzt, wo ich diese Brezel sehe, komme ich passend gleich zum Thema Essen. Was ist dein Lieblingsessen?
Gregoritsch: Ein guter Cheeseburger. Den mache ich mir am liebsten selbst. Mit selbstgemachten Hackfleisch-Patties, zerlaufenem Käse und angebratenen Zwiebeln.

Zisch: Wie wurdest du Profifußballer?
Gregoritsch: Ich habe mit sechs Jahren begonnen, beim Grazer Athletiksport-Klub in Österreich zu spielen, und bin dort acht Jahre geblieben. Mit 14 Jahren bin ich auf ein Fußballinternat gegangen und mit 18 Jahren, nach dem Abitur, beim TSG 1899 Hoffenheim Profi geworden.

Zisch:
Fährst du gerne zurück nach Österreich, wenn du Urlaub hast?
Gregoritsch: Ja, dann fahre ich gerne zurück nach Hause und mache dort in der Nähe Urlaub. Ich fliege auch gerne nach Mallorca.

Zisch: Hattest du einen Plan B, falls das mit der Profikarriere als Fußballspieler nicht geklappt hätte?
Gregoritsch: Meine Mama war Kinder- und Jugendärztin und mein Papa war Lehrer, deswegen war es für mich und meine Eltern wichtig, dass ich Abitur mache. Einen ausgereiften Plan B hatte ich nicht, aber wahrscheinlich wäre ich dann Lehrer geworden. Für Medizin hätte das Interesse wahrscheinlich nicht ganz gereicht, obwohl ich mich mit zwölf Jahren entschieden habe, Latein zu lernen, damit es vielleicht später bei einem eventuellen Studium einfacher wird.

Zisch: Was ist deiner Meinung nach deine größte Stärke als Spieler?
Gregoritsch: Ich würde sagen mein Torschuss.

Zisch: Wie trainierst du deinen Torschuss?
Gregoritsch: Indem ich jeden Tag viel schieße. Auf verschiedene Arten und Weisen. Früher im Garten und jetzt natürlich auf dem Trainingsplatz. Als Kind hatte ich zu Hause ein kleines Holztor zum Üben und das war super.
Zisch: Wie oft hast du Training?
Gregoritsch: Jetzt sieben Mal in der Woche, als Jugendspieler war ich es drei Mal pro Woche im Mannschaftstraining und dazu war ich natürlich mit Freunden noch auf dem Bolzplatz.

Zisch: Wie bereitest du dich auf ein Spiel vor?
Gregoritsch: Am Abend davor telefoniere ich mit meinen Freunden oder sie besuchen mich, wenn wir ein Heimspiel haben. Dann kochen wir etwas Schönes, zum Beispiel ein Gemüsecurry mit etwas Hähnchen und Reis oder Lasagne. Das hat mir bis jetzt immer Glück gebracht. Am Morgen gibt es dann immer das gleiche Frühstück mit Rührei, Frischkäse, Gurke und Tomate und einem Marmeladenbrot. Danach schlafe ich nochmal eine Stunde.

Zisch: Du warst bei vielen Vereinen. Ist es schwierig, sich für verschiedene Vereine zu motivieren?
Gregoritsch: Nein, gar nicht. Ich wurde immer schnell ein großer Fan von dem Verein, in dem ich gerade gespielt habe. Mein Weg zum Spieler ging über viele Umwege, da es in den Vereinen, bei denen ich am Anfang war, nicht so gut geklappt hat. Ich habe mich als junger Spieler häufig ausleihen lassen, um mehr Spielpraxis zu kriegen, und mich aber jedes Mal quasi in den Verein auch verliebt.

Zisch: Du scheinst dich beim SC Freiburg wohlzufühlen. Was ist das Besondere in Freiburg?
Gregoritsch: Ich glaube, dass Wichtigste ist, dass wir wirklich Freunde in der Mannschaft sind und der Trainer Christian Streich ein ganz hervorragender Mensch ist. Natürlich können alle gut Fußball spielen und der Trainer ist ein guter Fußballtrainer, aber das Wichtigste ist, dass wir eine gute Gemeinschaft sind. Wenn du gerne zum Training und zum Spiel gehst, dann spielst du auch besser, als wenn du dich unwohl fühlst.

Zisch:
Wer ist dein größtes Vorbild im Fußball?
Gregoritsch: Früher hatte ich mehrere Vorbilder: Mario Gomez fand ich super und auch Cristiano Ronaldo. Am allerbesten fand ich aber Harry Kane und Zlatan Ibrahimovic. Jetzt versuche ich, mir möglichst viel von ihnen abzuschauen.

Zisch: Wie wichtig ist es für dich, ein Vorbild für Kinder zu sein?
Gregoritsch: Sehr wichtig! Für mich war es als Kind das Größte, wenn ich bei meinem Vater, der früher Profitrainer war, am Trainingsplatz die Profispieler kennenlernen und auch ein bisschen mit ihnen kicken durfte. Kinder sind unsere Zukunft und ich mag ihre Offenheit, zum Beispiel auch jetzt bei dir.

Zisch: Was sind deine nächsten Ziele?
Gregoritsch: Ich würde gerne nächstes Jahr wieder im internationalen Wettbewerb spielen, ob Champions League oder Europa League, das ist nicht so wichtig – obwohl mir die Champions League natürlich lieber wäre. Und natürlich Bayern München im Pokal zu schlagen!

Zisch: Was würdest du mir empfehlen, wenn ich eines Tages Profispieler werden wollte?
Gregoritsch: Spaß zu haben ist das Wichtigste. Manchmal kommt eine Zeit, in der die Motivation etwas schlechter ist, und besonders dann sollte man sich fragen, was man machen muss, um besser zu spielen. Als Erwachsener sollte man seinen Prinzipien treu bleiben. Ich habe nie etwas zugestimmt, nur weil jemand mir das empfohlen hat, sondern ich habe immer alles gut überdacht. Aber auch ich habe viele Fehler gemacht. Es gibt doch den Spruch: Der erste Fehler ist menschlich, aber dann muss man daraus etwas lernen. Niemand ist perfekt. Wichtig ist es, aus Fehlern zu lernen und sich nicht unterkriegen zu lassen. Niederlagen gehören dazu. Man muss auch lernen, zu verlieren.
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