Erwin Kräutler

Einsatz für die Rechte der brasilianischen Indianer

Erwin Kräutler schafft es, Menschen dazu zu bewegen, Gutes zu tun und zu helfen, und geht mit einem guten und großen Beispiel voran. Barbara Menke hat ihn dazu befragt.  

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Erwin Kräutler, auch Dom Erwin genannt, wurde am 12. Juli 1939 in Koblach,Österreich geboren. Nachdem er sich mit nur 20 Jahren den "Missionaren vom kostbaren Blut" anschloss, studierte er Theologie und Philosophie und wurde 1965 zum Priester geweiht. Noch im selben Jahr ging er als Missionar nach Brasilien an den Amazonas, "denn hier ist meine Aufgabe", so Erwin Kräutler.

Nach 16 Jahren Arbeit bei den Indios wurde er zum Bischof von Xingu, der flächengrößten Diözese Brasiliens geweiht. Dort setzt er sich für die Indianer und deren Rechte ein, doch dies ist nicht so einfach, wie es von außen häufig scheint. Erwin Kräutler berichtet in einer E-Mail von seinem ersten Zusammentreffen mit der Militärpolizei: "Die Bauern hatten neun Monate lang ihre Zuckerrohrpflanzenernte nicht ausgezahlt bekommen, deshalb streikten sie und sperrten eine wichtige Straße. Ich setzte mich zu ihnen und der erste, den die Militärpolizei niederstieß und misshandelte, war ich. Doch die Leute schrien: Lass ihn los, das ist unser Bischof. Ich war für sie nicht irgendein Bischof, ich war ihr Bischof."

Diese Erfahrung zeigte Erwin Kräutler, dass er auf dem richtigen Weg war. Er gehört seit langem zu den Leuten, die sich für die Armen und Schwachen einsetzen und so schuf er unter anderem Geburtshäuser, denn die Krankenversorgung für indianische Mütter ist leider sehr schlecht. 1997 nahm Kräutler im Vatikan an der Synode (Kirchenparlament) für Amerika teil und kämpfte dort für die Rechte der Völker Nordbrasiliens und gegen die Plünderung und Ausbeutung Amazoniens. Er erreichte den gesetzlichen Schutz der Rechte der Völker Brasiliens und wurde unter anderem für seinen Einsatz für die Menschenrechte der Indios auch mit dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.

Außerdem setzt sich Erwin Kräutler für den Erhalt des tropischen Regenwaldes im Amazonas-Gebiet ein und hat sich damit viele mächtige Leute, die nach dem Holz streben, zum Feind gemacht. Schon drei Anschläge und einen Mordversuch, bei dem sein Beifahrer ums Leben kam, musste er über sich ergehen lassen, doch seine Reaktion ist furchtlos und deutlich: "Ich habe mehr Vertrauen zum lieben Gott als Angst. Ich erfülle hier meinen Dienst und es wäre für mich unmöglich dies zu tun, wenn ich dauernd von Angst geplagt würde."

Außerdem steht Erwin Kräutler seit fünf Jahren unter Polizeischutz, was ihn zwar etwas einschränke, doch dies, meint er, sei die Plicht, die es zu erfüllen gelte. Mit seinem großen Mut, dem Willen zu helfen, seiner Arbeit und seinem unendlichen Glauben an Gott, schafft er es, die Welt ein wenig zu verbessern und den Menschen in Brasilien ein schönes und gerechteres Leben zu ermöglichen. Er schafft es, Menschen dazu zu bewegen, Gutes zu tun und geht mit einem guten und großen Beispiel voran.

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