Maßeinheiten

Elle, Pfund und Morgen: Wie wir Gewichte oder Längen messen

Ein Meter ist 100 Zentimeter lang, statt 1 Kilogramm kann man auch 1000 Gramm sagen und in einer Stunde stecken 60 Minuten. Diese Einheiten kennt jedes Kind. Doch das internationale System der Einheiten ist noch gar nicht so alt.  

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Frühe Messmethoden: Die Sanduhr misst die Zeit, die Anzahl der Körner zeigt an, wie viel Platz in einem Gefäß ist, und das Gewicht – zwei Kilogramm schwer – stammt von einer alten Waage. Foto: Irina Drazowa-Fischer
Es wurde erst vor etwa 200 Jahren erfunden. Wie haben die Menschen davor Dinge gemessen?

Oder, eine ganz andere Frage: Wieso muss man überhaupt messen? Klare Sache: Das erleichtert uns den Alltag. Wer weiß, wie groß ein Schrank sein muss, kann im Möbelladen direkt feststellen, ob der ins Zimmer passt oder nicht. Ein Kunde wäre sauer, wenn er für sein Büschel Bananen mehr bezahlen muss als der Kunde vor ihm, nur, weil der Verkäufer das Gewicht einfach schätzt. "Wir treffen uns in einer halben Stunde bei dir", können wir auch nur sagen, weil es die Zeitmessung gibt.

Früher gab es solche festen Einheiten noch nicht. Deshalb haben die Menschen sich an etwas orientiert, das sie kannten. Längen zum Beispiel haben sie mit ihren Körperteilen gemessen. Eine Elle war die Entfernung vom Handgelenk bis zum Ellenbogen, auch Hand oder Daumen wurden als Längenmaße benutzt. Oder man lief einfach eine Strecke ab und zählte die Schritte, so dass man sagen konnte: Von hier bis zur Schule sind es 3674 Schritte. Wenn man wissen wollte, in welchen Krug mehr hinein passte, füllte man die Gefäße mit Pflanzensamen und zählte die dann ab. Die Größe eines Ackers gaben Bauern oft in Morgen an. Ein Morgen war die Fläche, die der Bauer an einem ganzen Vormittag – also dem Morgen – pflügen konnte.

Das Problem mit all diesen Einheiten: Sie sind ungenau. Ein fauler Bauer schaffte an einem Vormittag weniger Acker als ein fleißiger. Und die Daumen von Menschen sind unterschiedlich lang, und jeder macht unterschiedlich große Schritte. Hinzu kommt: In jeder Region der Welt hat man sich andere Maßeinheiten ausgedacht. Wenn man miteinander handeln wollte, wurde das schnell schwierig. Deshalb ist es gut, dass heute fast überall auf der Welt die gleichen Einheiten gelten. Die Menschen in den USA und England haben aber ein anderes System als Europäer und Asiaten.

Ein paar alte Worte für Einheiten verwenden wir übrigens heute noch: das Dutzend zum Beispiel. Ein Dutzend meint immer zwölf Stück. Das kommt von dem mittelhochdeutschen Wort für Zwölf, das hieß nämlich "tozen". Eine andere alte Einheit ist das Pfund. Gerade ältere Menschen verwenden diese heute noch gern, wenn sie beim Metzger einkaufen. Sie bestellen dann zum Beispiel "ein Pfund Gehacktes". Und der Metzger weiß, dass er 500 Gramm abwiegen muss.
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