Schulbildung in Baden-Württemberg

Elterninitiative übergibt 78.000 Unterschriften für Rückkehr zu G9

Seit Jahren gibt es Forderungen nach einer Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium. Eltern wollen die Politik per Initiative dazu zwingen. 78.000 Unterschriften wurden an die Landtagspräsidentin übergeben.  

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78.000 Unterschriften: Initiative nimm...e zur G9-Rückkehr in Baden-Württemberg  | Foto: Marijan Murat (dpa)
78.000 Unterschriften: Initiative nimmt erste Hürde zur G9-Rückkehr in Baden-Württemberg Foto: Marijan Murat (dpa)
Die Elterninitiative für eine flächendeckende Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium hat innerhalb eines knappen Jahres fast 78.000 Unterschriften für einen entsprechenden Volksantrag gesammelt. Die Initiatorinnen übergaben die Unterschriften am Donnerstag im Landtag in Stuttgart an Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne). "Wir haben das Quorum damit ein zweites Mal erreicht", sagte Corinna Fellner, eine der Initiatorinnen.

Damit der Landtag den Gesetzentwurf der Initiative im Plenum beraten muss, mussten die Eltern innerhalb eines Jahres Unterschriften von 0,5 Prozent aller Wahlberechtigten sammeln. In Baden-Württemberg sind das rund 39.000 Unterschriften. Zwischenzeitlich hatte die Initiative befürchtet, die notwendige Zahl der Unterschriften nicht zu erreichen. In den vergangenen Tagen sei aber eine wahre Flut an Unterschriften bei ihnen eingegangen, so die Initiatorinnen.

Derzeit ist in Baden-Württemberg das achtjährige Gymnasium Standard. G9 gibt es nur noch als Modellprojekt an 44 staatlichen Schulen und an einigen Privatschulen. Ihre Initiative für eine Rückkehr zu G9 hatten die Eltern damit begründet, dass die Kinder wegen der verkürzten Schulzeit unter einem starken Leistungsdruck stünden und wenig Freizeit hätten.
Für eine Rückkehr zum neunjährlichen Gymnasium wären nach Angaben des Kultusministeriums rund 1400 Stellen für Lehrkräfte zusätzlich nötig.

Die Landesregierung hatte sich Mitte Juni dennoch erstmals offen für eine Rückkehr zu G9 gezeigt und ein Bürgerforum beschlossen. In diesem debattieren seit Ende September zufällig ausgewählte Bürger über die Zukunft des Gymnasiums. Sie sollen der Politik am Ende Empfehlungen geben.
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