African Music Festival
Interview: Roberto Blanco über deutsches Schubladendenken

Er kann mehr als schnöden Schlager – das will Robert Blanco jetzt beweisen. Und zwar ausgerechnet in Emmendingen, beim African Music Festival. Was man dort von ihm erwarten kann? Ein Interview.
Auf das Wort "Schlagerstar" reagiert er allergisch. Doch es ist das Stigma von Robert Blanco, dass alle Welt ihn mit "Ein bisschen Spaß muss sein" und "Der Puppenspieler von Mexiko" verbindet. Auf dem African Music Festival in Emmendingen will der 76-Jährige die Stereotypen anschütteln – als Gast bei den Soneros De Verdad aus Havanna. Stefan Franzen sprach mit einem impulsiven Entertainer über kubanisches Blut und deutsche Schubladen.
Roberto Blanco: Stop! Ich bin kein Schlagersänger, sondern ein Sänger, der auch Schlager singt. Mein Beruf ist Entertainer, nicht Schlagersänger. Ich singe Jazz, südamerikanische Sachen, Balladen, habe gerade in New York mit der Astoria Big Band eine Latin Jazz-Platte gemacht. Ich singe alles. Nur: Ich habe das Glück und danke Gott, dass ich mit meinen Hits wie "Der Puppenspieler von Mexiko" in die deutschen Wohnzimmer und Herzen reingekommen bin. Hätte ich immer nur Jazz gesungen, wäre ich nicht soweit gekommen. Aber ich bin nicht mit "Ein bisschen Spaß ...