BZ-Interview
Kloster Tennenbach: Die erste Toilette mit Wasserspülung

BZ-INTERVIEW mit dem Historiker und Denkmalpfleger Bertram Jenisch über die neuesten Erkenntnisse zum Kloster Tennenbach.
EMMENDINGEN. Wie alles einmal anfing dazu hält Bertram Jenisch einen Vortrag in der Pfarrei St. Bonifatius, die in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen feiert. Jenisch hat sich mit der Archäologie des Klosters Tennenbach befasst, das sozusagen die Grundlage dieser Gemeinde bildet. Sylvia-Karina Jahn sprach mit dem promovierten Historiker, der beim Referat Denkmalpflege des Regierungspräsidiums im Fachbereich Archäologie arbeitet.
Jenisch: Bislang lag bei der Beschäftigung mit dem Kloster das Schwergewicht auf den Schriftquellen. Aber über die Bausubstanz wussten wir wenig. Was sieht man schon: Die Kapelle, den Engel, ein schönes Tal mit Bächlein und Wiese. Aber es gab keine großflächige Ausgrabung. 1991 wurde eine Wasserleitung gebaut und in Nord-/Süd-Richtung ein Graben über die Anlage gelegt. Ich habe als Archäologe die Arbeiten begleitet. Dabei wurde mir klar: Wir kennen nur die Bilder der Barockanlage. Deren Mauerreste erkennt man im Sommer bei gutem Wetter aus dem Flugzeug: Das Gras ...