Finanzen
EnBW-Hauptversammlung legt Basis für Kapitalerhöhung
Der Energiekonzern braucht viel Geld für das größte Investitionsprogramm in seiner Geschichte. Je 1,5 Milliarden könnten vom Land und von mehreren Landkreisen kommen. Was dahintersteckt.
dpa
Do, 8. Mai 2025, 16:55 Uhr
Baden-Württemberg
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Karlsruhe (dpa/lsw) - Die Hauptversammlung des Karlsruher Energiekonzerns EnBW hat eine mögliche Kapitalerhöhung in Milliardenhöhe in die Wege geleitet. Mehr eigenes Geld würde dem Unternehmen ermöglichen, an Finanzmärkten an genügend Kapital für geplante Investitionen ins Energiesystem zu kommen.
Der überdurchschnittlich hohe Kapitalbedarf könne nicht allein durch operative Erträge, Partnerschaften oder die Aufnahme von Fremdkapital gedeckt werden, sagte Konzernchef Georg Stamatelopoulos. "Deshalb erwägen wir eine Kapitalerhöhung und haben dazu bereits mehrere Gespräche geführt."
Hauptanteilseigner wollen Kapitalerhöhung mittragen
Nach der mehrheitlichen Entscheidung bei der Hauptversammlung kann der EnBW-Vorstand nun mit Zustimmung des Aufsichtsrats kurzfristig und flexibel sowie unter Berücksichtigung der jeweiligen Kapitalmarktsituation das Grundkapital durch sogenanntes genehmigtes Kapital um bis zu 177 Millionen Euro erhöhen. Das wäre ein Anstieg um etwa ein Viertel.
In einem weiteren Schritt könnten durch die Ausgabe neuer Aktien rund drei Milliarden Euro erlöst werden, erklärte eine Sprecherin. Dafür gebe es aber noch keinen Zeitplan: "Die Entscheidung über die Durchführung der Kapitalerhöhung soll voraussichtlich im Laufe des Jahres getroffen werden."
Das Land Baden-Württemberg und der Zusammenschluss OEW von neun oberschwäbischen Landkreisen halten je fast 47 Prozent an der EnBW. Stamatelopoulos hatte bei den Hauptanteilseignern schon für die Erhöhung geworben. Sie haben in Aussicht gestellt, die beabsichtigte Kapitalerhöhung mitzutragen und jeweils für bis zu 1,5 Milliarden Euro neue Aktien zu zeichnen.
Finanzminister und EnBW-Aufsichtsrat Danyal Bayaz (Grüne) erklärte, das Land habe im Haushalt schon die Grundlage dafür geschaffen, die EnBW zu unterstützten. "Die EnBW spielt bei der Energiewende eine zentrale Rolle." Insofern sei das Engagement des Landes bei der EnBW wichtig für Klimaschutz und für die Energiewirtschaft der Zukunft. "Das ist auch ein starkes Signal an die Modernisierung des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg insgesamt."
Investitionen in Netze, Wasserstoff, Wind- und Solaranlagen
Bis zum Jahr 2030 wird die EnBW Stamatelopoulos zufolge mindestens 40 Milliarden Euro investieren. Die meisten dieser Investitionen stünden schon fest, sagte er. "Allerdings zeichnen sich zusätzliche Investitionsbedarfe ab, die das Gesamtvolumen auf etwa 50 Milliarden Euro ansteigen lassen könnten."
Es gehe etwa um den Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze, den Neubau von Wind- und Solaranlagen, wasserstofffähigen Gaskraftwerken, das geplante Wasserstoff-Kernnetz sowie den weiteren Ausbau der Elektromobilität. Der Konzern spricht vom größten Investitionsprogramm in seiner Geschichte.
© dpa-infocom, dpa:250508-930-514405/2