Zeitung in der Schule
Entlebucher Sennenhunde sind "wachsam, aber auch familienfreundlich"
Mia Mark,Klasse 4c, Ferdinand-Ruska-Schule (Kappel-Grafenhausen)
Sa, 18. November 2023, 10:00 Uhr
Zisch-Texte
Mit ihrer Hündin Hanni züchtet Sabine Mark zum ersten Mal Entlebucher Sennenhunde. Im Interview mit Zisch-Reporterin Mia Mark erzählt sie, worauf es bei der Zucht ankommt und was Welpen brauchen.
1/2
Mark: Wir haben nach einer aktiven, aber ruhigen Rasse ohne ausgeprägten Jagdtrieb gesucht. Wachsam sollte er sein, aber auch familienfreundlich. Durch Recherchen und einem Besuch einer Sennenhundeausstellung haben wir uns dann für den Entlebucher, liebevoll "Ente" genannt, entschieden.
Zisch: Haben Sie als Züchterin Voraussetzungen zu erfüllen?
Mark: Ja, als Züchterin bin ich verpflichtet, alle zwei Jahre an einem vom Schweizer-Sennenhund-Verein (SSV) anerkannten Züchterseminar teilzunehmen.
Zisch: Welche medizinischen Voraussetzungen braucht der Hund für eine Zucht?
Mark: Die Zuchtvoraussetzungen für einen Hund können rassespezifisch unterschiedlich ausfallen.
Zisch: Welche medizinischen Voraussetzungen braucht ein Entlebucher Sennenhund, damit er für die Zucht zugelassen wird?
Mark: Die Entlebucher müssen untersucht werden auf Ektopischer Ureter, sie müssen auf Hüftdysplasie geröntgt werden, die Hunde müssen während der Zucht alle zwei Jahre zur Augenuntersuchung wegen der eventuell absterbenden Netzhaut, zudem muss je eine Blutprobe zur Einlagerung und zur sogenannten PCRD-PRA-Untersuchung eingereicht werden.
Zisch: Gibt es zu den medizinischen Anforderungen auch nicht-medizinische Anforderungen?
Mark: Jeder Entlebucher, der in die Zucht soll, muss an zwei Hunde-Ausstellungen in unterschiedlichen Altersklassen und unterschiedlichen Prüfern mit dem Ergebnis von mindestens "Sehr gut" teilnehmen. Zudem muss er danach die Zuchtzulassungsprüfung, also die Körung, bestehen.
Zisch: Was sind die Bestandteile einer Körung?
Mark: Der Entlebucher wird auf die Größe gemessen, danach wird die Gangart begutachtet und zum Schluss muss er einen kleinen Wesenstest bestehen. Er darf nicht ängstlich, aber auch nicht aggressiv werden.
Zisch: Darf man jeden Rüden für seine Hündin auswählen?
Mark: Auch hier gibt es strenge Auflagen. Wie bereits gesagt, werden medizinische Untersuchungen für die Hündin, aber auch für den Rüden abverlangt. Aufgrund dieser Ergebnisse kann dann mit Hilfe einer Datenbank ermittelt werden, welche Rüden mit den entsprechenden Zuchtwerten passend für die Hündin sind.
Zisch: Wie lange ist eine Hündin trächtig?
Mark: Eine Hündin ist zwischen 58 bis 68 Tage trächtig, im Schnitt werden die Welpen um den 63. Tag geboren.
Zisch: Was benötigt man zu Beginn für die Welpen?
Mark: In der Regel sollten die Welpen im näheren Umfeld oder Haushalt aufgezogen werden, dafür stellen die Züchter eine sogenannte Wurfbox auf, in der sich die Welpen gefahrlos aufhalten und bewegen können. Diese wird je nach Alter der Welpen entsprechend erweitert.
Zisch: Mit welchem Alter werden die Welpen abgegeben?
Mark: Die Welpen sind mit neun Wochen und einem Mindestgewicht von fünf Kilogramm zur Abgabe bereit.
Zisch: Wir bedanken uns für die Zeit und das tolle aufschlussreiche Interview.
Zisch-Texte: Noch mehr Artikel von Zisch-Reporterinnen und -Reportern gibt es hier zu lesen.
Kommentare
Kommentarbereich ist geschlossen.